WIRTSCHAFT


Niedersachsens Wirtschaft stemmt Brexit-Belastungen

Runder Tisch des Europaministeriums zieht erste Bilanz nach Austritt

Niedersachsen hat den Ausstieg Großbritanniens aus dem Europäischen Binnenmarkt dank umfangreicher Vorbereitungen insgesamt gut verkraftet. Das ist das Ergebnis des siebten „Runden Tisches Brexit“, veranstaltet vom niedersächsischen Europaministerium in Hannover. Etwa 30 Vertreter*innen niedersächsischer Unternehmen, Institutionen und Verbände tauschten sich dabei aus. Fazit: Die allermeisten Unternehmen hatten ihre Hausaufgaben gemacht und dementsprechend keine unvorhergesehenen Probleme. „Wir haben in den vergangenen Jahren hart dafür gearbeitet, dass Niedersachsen für die Zeit nach dem Brexit vorbereitet ist. Das zahlt sich jetzt offenbar aus“, sagte Europaministerin Birgit Honé nach dem Treffen. „Viele Menschen und Unternehmen haben vorgebaut, so dass der Übergang überwiegend glimpflich verlief. Trotzdem bleibe ich bei meiner Einschätzung: Beim Brexit verlieren auf Dauer beide Seiten“.

Am 31. Dezember 2020 war das Vereinigte Königreich aus Zollunion und Binnenmarkt mit der Europäischen Union ausgetreten. Auch wenn ein ungeregelter Ausstieg gerade noch abgewendet werden konnte, gibt es erhebliche Änderungen, zum Beispiel in der Hochseefischerei oder dem Handel mit Lebensmitteln. Probleme, wie sie gegenwärtig britische Exporteure plagen, sind derzeit in Niedersachsen aber nicht festzustellen. Gleichwohl bestehe weiter dringender Redebedarf, betonte Honé. Die Anerkennung von Berufsabschlüssen, der Austausch von jungen Menschen und die Zukunft der Fischerei sind nur einige Beispiele. Ich bin froh, dass auch im Vereinigten Königreich viele Menschen weitere Gespräche fordern.“ Denn eines bleibe klar: „Auch nach dem Brexit bleiben Niedersachsen und das Vereinigte Königreich eng verbundene Nachbarn.“

Auch die Frage, wie künftig Verstöße gegen das Abkommen sanktioniert werden können, war Thema des Runden Tisches. Weitere Themen waren die Entsendung von Arbeitskräften oder handwerkliche Dienstleistungen im Vereinigten Königreich. Wegen des dualen Bildungssystems in Deutschland können qualifizierte Kräfte die von britischer Seite geforderten Hochschulabschlüsse oft nicht vorlegen.

Für die Fischerei stellt sich zudem die Frage, wie es ab 2026 langfristig weitergeht und inwieweit sie für brexitbedingte Verdienstausfälle entschädigt wird. Diese und weitere Fragen wird die Landesregierung kommende Woche bei der „Bund-Länder AG Brexit“ mit der Bundesregierung und den weiteren Bundesländern besprechen. Sie war von Niedersachsen mitgegründet worden und hat zuletzt am 29. Dezember 2020 getagt.

MB/HaWo/PreDiNo - 15.01.2021


NORD/LB erwartet 2021 kräftige Erholung der Wirtschaft

Nach fulminantem Aufholeffekt ging es mit der zweiten Welle wieder bergab 

Die Norddeutsche Landesbank (NORD/LB) hat jetzt ihre Prognose für das neue Jahr vorgestellt, dabei rechnen die Volkswirte der Bank nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 und für das neue Jahr mit einer kräftigen Erholung. Das zuständige Vorstandsmitglied der Bank, Christoph Dieng, sagte, die Corona-Krise habe in vielen Ländern „einen historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung verursacht. Die angelaufenen Impfkampagne werde zum „entscheidenden Game Changer in der Pandemie“ werden. Deshalb rechne die NORD/LB für 2021 mit einer spürbaren wirtschaftlichen Erholung in vielen Volkswirtschaften.

Der Chefvolkswirt der Bank, Christian Lips, fügte hinzu, die Corona-Krise habe die deutsche Wirtschaft „auf eine regelrechte Achterbahnfahrt geschickt“. Im Frühjahr sei die Wirtschaft massiv eingebrochen und im Sommer habe es „einen fulminanten Aufholeffekt mit Rekordwachstum“ gegeben. Die zweite Welle habe dann die Wirtschaft erneut belastet. Die NORD/LB erwartet nun, dass die Wirtschaft im Frühjahr 2021 zu einer breiten wirtschaftlichen Erholung ansetzen werde. Bereits Ende 2021 dürfte das Vorkrisenniveau wieder erreicht sein, meint die NORD/LB, die dementsprechend mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent rechnet, nachdem sich 2020 das Bruttosozialprodukt fünf Prozent verringert hatte.

Auch Niedersachsen habe 2020 einen „beispiellosen Einbruch der Wirtschaftsleistung erlebt“. Durch die Lockdowns habe das Land „einen kombinierten Angebots- und Nachfrageschock“ erlebt. Man gehe deshalb von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um knapp 5,5 Prozent aus. Gelitten hätten in Niedersachsen vor allem die Industrie, der Konsum und hier vor allem das Gastgewerbe, die Messen und die Touristik. Für 2021 rechnet die Bank mit einer Erholung und einem Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent.                                     

Volker Benke - 15.01.2021     


Deutsche Post übertrifft Gewinnerwartung

Paket-Flut macht es möglich

Die Deutsche Post hat während der Corona-Krise eine Paket-Flut erlebt, die im Oktober begann und dieser Zeit wurde die angehobene Gewinnerwartung auch noch übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sei im abgelaufenen Jahr auf 4,8 (2019:4,1) Milliarden Euro gestiegen, teilte die Post am mit. In Aussicht gestellt hatte die Post zuletzt 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro.

Und dabei hat die Post noch Sondereffekte von 600 Millionen Euro verkraften müssen. Allein im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft legte das Ebit um mehr als die Hälfte auf 1,96 Milliarden Euro zu.

Der Umsatz des Logistikkonzern kletterte im Gesamtjahr um fünf Prozent auf 66,8 Milliarden Euro, getrieben von einem Plus von 13 Prozent in den letzten drei Monaten!

Auch wurde die Post-Aktie am 12. Januar um 2,6 Prozent auf 41,96 Euro nach oben getrieben.

 Ute Micha, Presse Dienst Nord/Sigrid Lappe, Hannover Woche - 13.01.2021


Sie investiert und bewegt: Hannoverimpuls-Chefin

Wirtschaftsförderung mit millionenschweren Engagements

Das wird im Auftrag der Landeshauptstadt und der Region Hannover gemacht: Unter der Dachmarke Invest-Impuls investiert die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hannover-Impuls mit ihrem bekannten Marken Beteiligungsfonds "hif" und "HBF" ininnovative technologieorientierte Startups. Zu ihnen zählen bekannte Namen wie zum Beispiel  Fidlock (patentierte Magnetverschlüsse), Hornet Security (IT-Sicherheit), mediaTest digital (App-Sicherheits-Checker) und Rowiak (Präzisions-Laser für Augen-Ops)

Es wurden nach Aussagen von Hannoverimpuls bisher 50 Unternehmen finanziert - weitere Beteiligungsmöglichkeiten seien stets willkommen. Invest-Impuls allein verfügt über 28 Millionen Euro. So können junge Hightech-Unternehmen aus der Region wird so ermöglicht, Beteiligungkapital zu erhalten. Und ein einfaches Verfahren soll dann für eine schnelle Entscheidungen sorgen.

Der "hannover innovations fonds" (hif) investiert in die früheren Phasen der Unternehmensentwicklung mit bis zu 200 000 Euro. Der Fond hat bisher in 32 unterschiedliche Startup-Unternehmen in der Region investiert.

Dagegen investiert der "Hannover Beteiligungsfonds" (HBF) mit höheren Finanzierungsbeiträgen - die sich bis zu 1,5 Millionen Euro bewegen - in etwas spätere Phasen der Unternehmensentwicklung oder kapitalintensivere innovative Geschäftsmodelle.

Hannoverimpuls-Geschäftsführerin Doris Petersen bilanziert das Invest-Impuls-Modell wie folgt: "Ganz viel bewegt, wenig verbraucht und den Innovationsstandort Hannover nachhaltig gestärkt - Wirtschaftsförderung vom Feinsten!"

Und die Gesamtbilanz der Invest-Impuls-Fonds sei positiv, das Konzeot gehe einfach auf: Bis heute habe es mehr als 50 Beteiligungen gegeben, in die inzwischen mehr investiert worden sei, als anfänglich an Kapital zur Verfügung gestanden habe. Zusammen mit regionalen und auch internationalen Co-Investoren sei "in über 150 Finanzierungsrunden ein Gesamtkapital von 200 Millionen Euro bewegt" worden.

Doris Petersen: "Viel bewegt, wenig verbraucht!". Foto hannover-impuls

Ute Micha, Presse Dienst Nord/Sigrid Lappe, Hannover Woche - 13.01.2021


Beschränkungen haben verheerende Folgen für Deutschland Tourismus

Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen

Die Reisebeschränkungen und Übernachtungsverbote auch für Privatleute in der Corona-Pandemie haben nicht nur das Hotelgewerbe sondern auch Anbieter von Ferienhäusern und -wohnungen in Deutschland 2020 knallhart getroffen.

Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Übernachtungen von Reisenden aus dem In- und Ausland gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf das Rekordtief von 299 Millionen gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit dem Vorliegen gesamtdeutscher Ergebnisse im Jahr 1992 mit damals  318,4 Millionen Übernachtungen, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte.

 Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Land setzt Beträge für den kommunalen Finanzausgleich fest

Kommunen erhalten weitere 10 Millionen Euro von der Region Hannover

Gute Nachrichten kamen kurz vor Weihnachten: Das Land Niedersachsen hat die Eckwerte für die Gemeindeschlüsselzuweisungen 2021 festgesetzt – und die Konsequenz ist, dass die Städte und Gemeinden und die Region Hannover aus diesem Topf 2021 mehr Mittel erhalten, als bisher kalkuliert.

Hauke Jagau hat vorgeschlagen, den finanziellen Spielraum zu nutzen, um die Städte und Gemeinden mit einer Einmalzahlung von weiteren 10 Millionen noch in diesem Jahr zu entlasten. „Mit der Erhöhung der Schlüsselzuweisungen liegen die Einnahmen aus der Regionsumlage 2021 um 10 Millionen Euro höher als 2020. Diesen Betrag wollen wir vorab an die Kommunen zurückzahlen“, erklärt Jagau.

Cordula Drautz, Dezernentin für Finanzen © Ines Schiermann

Finanzdezernentin Cordula Drautz hatte bereits im November angekündigt, den Kommunen 35 Millionen Euro Regionsumlage zurückzuzahlen, somit werden 45.003,268 Euro ausgezahlt.

Hintergrund ist, dass der Bund angekündigt hat, den Erstattungsanteil der Kosten der Unterkunft von bisher fast 50 Prozent auf künftig fast 75 Prozent zu erhöhen. „An dieser Entlastung möchten wir die Städte und Gemeinden teilhaben lassen“, sagte Drautz.

 PreDiNo/ HaWo


Niedersachsen verlängert Kreditprogramm

Hilfe für kleine Firmen

Das Land verlängert das Angebot von Schnellkrediten für Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen in der Corona-Krise bis Mitte des kommenden Jahres. Die Kredite der landeseigenen N-Bank für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern können für laufende Kosten ebenso wie für Investitionen  genutzt werden, teilte das Wirtschaftsministerium in Hannover mit. Der maximale Darlehensbetrag wurde auf 300 000 Euro erhöht. Beantragt werden kann der Niedersachsen-Schnellkredit über die Hausbanken.

„Die Kreditprogramme des Landes und der N-Bank haben sich als wichtige Unterstützung der Wirtschaft erwiesen, um Insolvenzen zu verhindern", sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). "Mit Verlängerung und Anpassung  des Schnellkredites ermöglichen wir  den vielen Unternehmen zudem Investitionen in die Zukunft und die Sicherheit von Arbeitsplätzen."

Seit dem Start der Schnellkredite am 1. Oktober wurden mehr als 15 Millionen Euro an über 220 Firmen ausgezahlt.

PreDiNo/HaWo/Foto CDU


Mit gutem Beispiel voran: Land investiert in E-Fahrzeuge und Ladepunkte

20 Millionen Euro für E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur

Finanzierung aus dem Corona-Sondervermögen und den Haushaltsmitteln für Elektromobilität

Niedersachsen will die Elektromobilität entscheidend voranbringen – auch während der anhaltenden COVID-19-Pandemie. Ein Baustein ist die sukzessive Umstellung des landeseigenen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge und der Ausbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur an den Dienststellen des Landes. Dafür sollen insgesamt 20 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen und den Haushaltsmitteln für Elektromobilität zur Verfügung stehen. 

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Unternehmen verschieben während der COVID-19-Pandemie oft notwendige Investitionen in emissionsarme Fahrzeuge und die erforderlichen Ladeinfrastrukturen oder verzichten sogar ganz darauf. Hier soll mit dem Erwerb von landeseigenen E-Fahrzeugen trotz – oder gerade wegen – der andauernden Pandemie der abgeschwächten Nachfrage entgegengewirkt und so die negativen Folgen für die Wirtschaft zumindest ein Stück weit eingedämmt werden. Als Land wollen wir beim Ausbau der E-Mobilität mit gutem Beispiel vorangehen.“

Gleichzeitig wird damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Bis 2030 sollen in Deutschland im Verkehrssektor mindestens 40 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. „Sowohl die Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie als auch der Klimaschutz sind wichtige Ziele, die wir nicht als gegenläufig ansehen dürfen. Nur mit einer deutlichen Ausweitung der Elektromobilität kann die Transformation zu einem CO2-armen Verkehr gelingen. Deshalb setzen wir in Niedersachsen auch in der Corona-Krise auf zukunftsfähige und emissionsarme Mobilität in der Fläche“, sagt Minister Althusmann.

MW/HaWo/PreDiNo

Niedersachsens Energiebedarf 2040 nur noch aus Erneuerbaren

SPD und CDU setzen auf konsequenten Klimaschutz

Der Niedersächsische Landtag hat am 9. Dezember 2020 ein – so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies (Foto lks.) – „ganz wichtiges und wegweisendes“ Gesetz verabschiedet: Mit dem niedersächsischen Klimagesetz wird das Thema Klimaschutz in der Landesverfassung verankert, der landesweite Energiebedarf soll bis zum Jahr 2040 komplett durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden und Niedersachsen verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2050. Lies: „Damit haben wir ein Gesetz, das der Bedeutung des Klimaschutzes als der zentralen gesellschaftlichen Aufgabe für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerecht wird. Es stellt wichtige Weichen für die Zukunft. Realistische Ziele in den Blick nehmen, die auch umsetzbar sind – dafür steht diese Landesregierung samt den sie tragenden Fraktionen. Wir setzen Maßstäbe und haben damit wahrscheinlich das ehrgeizigste Klimagesetz in ganz Deutschland! Wir gehen unseren Weg, Niedersachsen zum Klimaschutzland Nr. 1 zu machen konsequent weiter. Energieland Nr. 1 sind wir schon, beim Klimaschutz werden wir das auch schaffen!“

In seiner Landtagsrede betonte der Minister die anhaltende und weiterhin dramatische Bedrohung durch die Klimakrise. „Geschwindigkeit und Ausmaß der aktuellen Erderwärmung sind höher denn je, die Negativrekorde reißen nicht ab“, so Lies.

Ziel sei es, 2040 den Energiebedarf in Niedersachsen bilanziell zu 100 Prozent durch Erneuerbare Energien zu decken. Niedersachsen könne zum Innovationstreiber in Sachen Klimaschutz werden, betonte der Minister: “Allein mit dem Maßnahmenprogramm Energie und Klimaschutz, das jüngst vom Kabinett verabschiedet wurde, nehme die Landesregierung mehr als eine Milliarde Euro in die Hand, um gut in die Zukunft zu investieren – unter anderem in klimafreundliche Mobilität, in die energetische Sanierung der Gebäude, in Solartechnologie, in Wasserstoff oder den Übergang in eine treibhausgasneutrale Wirtschaft. Dies schafft eine zusätzliche Nachfrage, die wiederum zu höherer Produktion und Beschäftigung beitragen wird – im Handwerk, in der Bauwirtschaft oder im produzierenden Gewerbe.“

Die vollständige Rede des Umwelt- und Klimaschutzministers auf Video: youtu.be/

MU/HaWo/PreDiNo


IHK Hannover stellt Weichen für 2021

Ab 2021 werden die Grundbeiträgen wie auch bei der Umlage anzupassen

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hannover hat jetzt die Weichen für das Jahr 2021 gestellt. Als „Fokusthemen“ für das kommende Jahr nennt die IHK eine kompetente Krisenberatung und Hilfestellung für die Mitgliedsbetrieb bis die Corona-Pandemie überstanden ist, eine stärkere Digitalisierung von Prozessen und IHK-Services für Unternehmen sowie die Sicherung des Nachwuchses in der Ausbildung durch mehr Berufsorientierung. Außerdem will sich die IHK bis zum Frühjahr 2021 in zwölf Zukunftshemen von Mobilität und Zukunft der Innenstädte bis hin zum Weg zur Wasserstoffregion programmatisch neu aufstellen.

Der Präsident der IHK Hannover, Gerhard Oppermann (FotoIHK), betonte, im Ausnahme-Jahr 2020 habe sich die IHK primär auf die Corona-Krisenhilfe und Beratung sowie die Absicherung der betrieblichen Ausbildung von 8.000 Nachwuchskräften bis zum erfolgreichen Berufsabschluss konzentriert und dabei erfolgreich bewährt. Oppermann: „Corona und die Effekte werden uns noch weiter beschäftigen, unser mittelfristiges Ziel ist es aber, die funktionelle Leistungsfähigkeit der IHK Hannover ab 2021 weiter zu entwickeln.“ In allen Leistungsbereichen sollen dabei die Prozesse digital beschleunigt und alle Angebote künftig online verfügbar sein.

Nach Ansicht der IHK wird das Corona-Jahr deutliche Spuren hinterlassen, auch bei den IHK-Finanzen und hier vor allem bei den Beiträgen. Das werde die IHK in den nächsten Jahren “mit voller Wucht treffen“. Bis zum Jahr 2024 rechnet die IHK daher bei den Mitgliedsbeiträgen mit einem Einnahmeausfall von über neun Millionen Euro und in der Spitze mit einem Beitragsrückgang von über 20 Prozent.

Dennoch ist die IHK traditionell effizient aufgestellt mit den bundesweite niedrigsten Gesamtkosten je Mitglied und den bundesweit niedrigsten IHK-Beiträgen. Die Hauptgeschäftsführerin der IHK, Maike Bielfeldt, sagte, das Leistungsportfolio der IHK muss strukturell wieder nachhaltig kostendeckend abgesichert werden, im laufenden Betrieb und mit den notwendigen Handlungsspielräumen.

Mit dem Fokus auf einer nachhaltigen Finanzierung hat die Vollversammlung deshalb beschlossen, die IHK-Beiträge ab 2021 sowohl bei den Grundbeiträgen wie auch bei der Umlage anzupassen. Somit würden die Mitgliedsbetriebe ab 2021 mit fünf Euro pro Monat zusätzlich belastet. Ausgenommen werde nur die unterste Beitragsstufe für nicht im Handelsregister eingetragene Kleingewerbetreibende, diese sollen nicht stärker belastet werden als bisher.

Volker Benke


Mit Zukunftsprojekt leitet die Salzgitter AG eine Zeitenwende ein

Lob kommt vom Bundesumweltministerin

Das kommt gut an: Mit einem Zukunftsprojekt für eine klimafreundlichere Stahlherstellung hat die Salzgitter AG nach Worten von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) eine Zeitenwende für die gesamte Branche eingeleitet. Dies sei der erste Schritt für eine weitgehende dekarbonisierte Stahlindustrie, sagte sie bei der Übergabe eines Förderbescheides über fünf Millionen Euro.

Und Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann betonte, mit dem Projekt "Salcos" werde die Grundlage für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion gelegt. Auch wird das Geld für den Bau der ersten flexibel mit Wasserstoff und Erdgas betriebenen "Eisenerz- Direktreduktionsanlage" verwendet. Auch wird in dem Prozess auf den Einsatz von Kohle verzichtet, die bisher für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich ist. Bis 2050 soll nach Unternehmensangaben die komplette Transformation umgesetzt werden.

Svenja Schulze überreicht Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann den Förderbescheid. Foto NDR 

Video von der Übergabe des Förderbescheides: youtu.be/KgRvnYkpK_Y

 Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo  - 04. 12. 2020


Meyer Werft erwartet den größten Verlust der Unternehmensgeschichte

Der unter Druck geratene Kreuzfahrtschiffbauer Meyer Werft erwartet in diesem Jahr durch die Corona-Krise den größten  Verlust der Unternehmensgeschichte. "Wenn wir nichts  tun, werden wir auch in den nächsten Jahren Verluste machen. Das hält kein Unternehmen auf Dauer aus", sagte Geschäftsführer Jan Meyer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er ist überzeugt, dass die Meyer Werft gute Überlebenschancen habe. Bis Ende März müsse das Zukunftskonzept für die nächsten Jahre stehen. "Dann geht es auch um die Anzahl der betriebsbedingten Kündigungen", sagte Jan Meyer.

PreDiNo/HaWo  - 05. 12. 2020


Nachschlag: erneut Milliardenkredit für TUI

Es fließen weitere 1,8 Milliarden Euro an den angeknockten Reiseriesen

Für die Tourismusbranche, die Gastronomie und andere Institutionen wird die Luft dünner, sie gehören zu den großen Verlierern der Corona-Pandemie. Diese Auswirkungen bekommt natürlich auch der Reisekonzern TUI zu spüren. Um ihn aufzufangen, hat man einen erneuten staatlichen Milliardenkredit für das Unternehmen ausgehandelt.

Die TUI einigte sich am Mittwoch mit dem Bund sowie privaten Investoren und Banken auf ein Finanzierungspaket im Gesamtvolumen von satten 1,8 Milliarden Euro. Argument: Das Paket stärke die TUI und stelle ihr ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung, heißt es. "Diese gleicht auch unter anderem die bis zum Beginn der Sommersaison 2021 angenommenen Reisebeschränkungen aus."

Im Frühjahr wurde kräftig investiert und als erstes deutsches Großunternehmen von der staatlichen Förderbank KfW mit einem Darlehen über 1,8 Milliarden Euro unterstützt. Ende September waren für TUI 1,2 Milliarden Euro in Form einer zweiten Kreditlinie sowie einer Anleihe hinzugekommen, die der Bund auch in eigene Anteile bei den Hannoveranern dann umwandeln kann.

 Die Frage ist jedoch, ob die zur Verfügung stehenden Mittel genügen. Es ist bisher nicht klar, wie schnell sich die Branche erholen kann. Experten sprechen von zwei bis vier Jahren. Hier spielt auch die Zulassung eines Impfstoffes eine wichtige Rolle, wichtig ist auch, dass die Urlauber zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren.

TUI hat eine Umstrukturierung angekündigt. Neben dem Milliardenpaket sollen 8 000 Stellen abgebaut werden, rund 900 Arbeitsplätze in Deutschland. Auch wird die Flotte von 39 auf 17 Flugzeuge reduziert.

Aage Dühlhaupt, Sprecher der Tuifly sagte, man habe versucht, 250 Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten. Dies sei aber an den Verhandlungen mit den Tarifpartnern gescheitert, die Inhalte seien zu wenig nachhaltig gewesen. Und für den Standort Hannover steht außerdem die Schließung der Halle zur Wartung der Flugzeuge im Raum. "Die Flotte ist mit 17 Flugzeugen  so gering, dass es sich nicht lohnt, den Standort beizubehalten." Die Arbeiten werden künftig nach Belgien und Großbritannien verlagert.

Auch die Betriebsratsvorsitzende von Tuifly, Karin Grobecker, macht sich Sorgen um den Konzernzustand: "Der Stellenabbau ist ein bitterer Schlag, den wir nicht begrüßen." Sie selbst sei seit 34 Jahren im Unternehmen, eine solch schwierige Situation habe sie noch nie erlebt. Deswegen gehe es nun darum, die Entlassungen möglichst "sozialverträglich" zu gestalten. Sie weiß aber auch: "In schlechten Zeiten lassen sich keine guten Abschlüsse machen." Und die erneuten Kredite müssten dazu dienen, die übrigen Arbeitsplätze zu erhalten.

Ute Micha, PreDiNo /Sigrid Lappe, HaWo


Geschäfte der deutschen Maschinenbauer erholen sich - Dank China

Auf dem wichtigen chinesischen Markt ziehen die Geschäfte der deutschen Maschinenbauer  wieder an. Die Herbstumfrage des VDMA unter den in der Volksrepublik China ansässigen Mitgliedsbetrieben brachte zum ersten Mal seit Herbst 2018 eine positive Einschätzung der Geschäftslage. Der Wert erreichte plus 18 Punkte. Im Frühling lag er bei minus 12!!

PreDiNo/HaWo


Wirtschaftsministerium bringt Förderprogramm für Gaststätten auf den Weg

Hilfen für schwer von der Pandemie betroffene Gastronomiebranche

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern, hat das niedersächsische Wirtschaftsministerium ein Investitionsprogramm für Gaststätten in Niedersachsen auf den Weg gebracht. 

Das Förderprogramm hat ein Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro und ist Teil des 120 Millionen Euro schweren „Sonderprogramm Tourismus und Gastronomie“, das der Niedersächsische Landtag im Rahmen des zweiten Nachtragshaushalts beschlossen hat.

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Gastronomie ist einer der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Wirtschaftszweige. Mit diesem Programm wollen wir die Branche bei Investitionen in Modernisierungen unterstützen, die dabei helfen, den Betrieb auch unter Pandemiebedingungen zukunftsfest aufzustellen.“

Das Programm richtet sich an Unternehmen des Gaststättengewerbes mit einer Betriebsstätte in Niedersachsen. Unter anderem werden Investitionen in Umbauten, Erweiterungen oder sonstige Modernisierungen gefördert, die einen Bezug zu Covid-19 haben. Dazu zählen beispielsweise neue Lüftungs-, Hygiene- oder Spültechnik, Heizkonzepte für den Außenbereich oder Trennwände.

Die Zuschüsse betragen bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, maximal jedoch 100.000 Euro. Anträge bei der NBank stellen: nbank/Unternehmen/Existenz-das-Gaststttengewerbe/


Bittere Bestandsaufnahme der Industrie- und Handelskammer

Jedes vierte Unternehmen klagte über Liquiditätsprobleme

Jedes vierte Unternehmen klagte über Liquiditätsprobleme Eine wahrlich bittere Bestandsaufnahme hat eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) unter mehr als 2 000 Betrieben in der vergangenen Woche vor dem Hintergrund des zweiten coronabedingten Teil-Lockdowns ergeben. Jedes vierte Unternehmen klagt über Liquiditätsprobleme, und mehr als jedes dritte lebt jetzt schon von seinem Eigenkapital. Und acht Prozent der Firmen schätzen ihre Lage mittlerweile als insolvenzgefährdet ein.

"Die Politik steht jetzt in der Pflicht, sicherzustellen, das finanzielle Nothilfen bei diesen Unternehmen umgehend ankommen. Sonst breche uns über den Winter einige Branchen weg", sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike  Bielefeldt.

Auch bestätigt die Umfrage, dass die Wirtschaftszweige unterschiedlich betroffen sind. Vor allem gibt es Probleme im Gastgewerbe, in der Reise- und Veranstaltungsbranche, bei Einzelhändlern sowie bei Taxiunternehmen. In Gastronomie und im Tourismus droht demnach bereits jedem zweiten geschlossenen Betrieb die Insolvenz!

Laut der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen liegt dies auch daran, dass viele Unternehmen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr nur noch über eine dünne Eigenkapitaldecke verfügen. "Einige werden den Geschäftsbetrieb ohne Hilfen keine drei Monate mehr aufrechterhalten können", schätzen die Kammern. Die Hälfte der befragten Unternehmen beklagt nach einer Belebung im Spätsommer und im Herbst nun wieder eine geringere Nachfrage.

U. Micha, PreDiNo/S. Lappe, HaWo - 24.11.2020


Hotelbranche warnt mit verzweifeltem Aufruf vor Kollaps

Stehen zwei Drittel der Branche vor dem Aus?!

Mit einem verzweifelten Aufruf warnt die Hotelbranche vor dem Kollaps. Gehen bald in 280 Hotels in Stadt und Umland die Lichter aus?

Die 30 000 Betten in der Region Hannover blieben seit Beginn der Corona-Krise fast alle leer! Der Umsatzrückgang laut Dehoga liegt bei rund 80 Prozent!! Und der Ausblick (welcher Ausblick?) ist so richtig düster! Schon jetzt sei für 2021 ein weiterer Umsatzverlust von rund 50 Prozent absehbar. Das größte Problem  ist der Wegfall von Geschäftsreisen (der Anteil macht 80 Prozent aus).

Sehnsuchtsort Hotel - in weite Ferne gerutscht!

Der Dehoga-Vorsitzende Jörg Lange schätzt, dass die Hälfte von 40 000 Arbeitsplätzen in Hotels, Veranstaltungswirtschaft und Tourismus "auf der Kippe" stehen: "Zwei Drittel aller Betriebe fürchten um ihre Existenz."

Der Vorsitzende Lange fordert für die nächsten Jahre ein "klares Bekenntnis" von der Stadt und Region zu "allen touristischen Playern". Der Tourismus müsse schnellstmöglich angekurbelt,  Anreize für Reisen nach Hannover geschaffen sowie Messe und Flughafen gerettet werden. Sonst drohe vielen Betrieben das AUS!

 Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Start-ups finden weniger Geldgeber

Alles wegen Corona

In der Corona-Krise haben junge Finanzierungsfirmen zum ersten Mal seit Jahren weniger Geld von Investoren bekommen. Von Januar bis September bekamen die Fintechs 953 Millionen Euro Wagniskapital, zeigt eine Studie der Bank Comdirect mit der Beratungsfirma Barkow Consulting und dem Commerzbank-Investor Main Incubator. Das sei fast ein Drittel (29 Prozent) weniger als in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, als Fonds und Konzerne rund 1,3 Milliarden in der Branche investierten.

Die Corona-Krise habe die Zahl der Finanzierungsrunden im dritten Quartal gebremst, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Papier. Auch für das Jahresende sei kein Rückgang zum starken Vorjahresquartal zu erwarten. "Obwohl 2020 das zweitbeste Fintech-Investmentjahr aller Zeiten in Deutschland sein wird, macht sich die geringere Anzahl von Megarunden mit über 100 Millionen Euro Volumen deutlich negativ bemerkbar", sagte Matthias Hach, Bereichsvorstand Comdirect, Marketing & Digital Banking Solutions bei der Commerzbank.

        Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Wirtschaftsminister Althusmann stellt Startup-Strategie vor

Innovative Ideen sollen gefördert werden

Das Land Niedersachsen will junge, innovative Unternehmen mit einer neuen Strategie stärker fördern und so auch in Niedersachsen halten. "Startups stärken die Innovationskraft der Unternehmen und geben Impulse für die gesamte Wirtschaft", sagte der Niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) im Hafven in Hannover. "Wir wollen die Gründungsinfrastruktur stärken, Startup-Gründungen von Frauen fördern und den Zugang zu Wagniskapital verbessern, damit die hier gegründeten Unternehmen auch in Niedersachsen bleiben." 

Bernd Althusmann will Startups stärken. Foto R. Salimi-Asl

So sollen zur Finanzierung Fonds mit 100 Millionen Euro Kapital gebildet werden. Aus dem zweiten Corona- Nachtragshaushalt gibt das Land  50 Millionen Euro dazu. "Die Corona-Pandemie zeigt uns gerade eindrücklich, wie wichtig es ist, dass Forschungsergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft ankommen", sagte Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Wissenschaftsressort.

Junge Unternehmen mit innovativer Geschäftsidee gelten als Startups, viele von ihnen arbeiten in der digitalen Wirtschaft, ein auf Wachstum angelegter Geschäftszweig. 380 solcher Unternehmen werden in Niedersachsen angesiedelt. Sie entwickeln Navigationssysteme, Stadtbusse mit Wasserstoffantrieb oder Software, die Satelliten vor dem Weltraumschrott schützt. Auch gibt es in Niedersachsen Startups für moderne Agrarwirtschaft.

Den Wissenschaftlern soll es mit der neuen Strategie einfacher gemacht werden, Ideen in eigenen Firmen zu Geld zu machen. Zu Zeiten der Pandemie verzögern sich viele die Neuentwicklungen.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo 


Stahlhersteller Thyssenkrupp reagiert auf Krise mit größtem Sparprogramm

Deutschlands führender Stahlhersteller will 110 00 Arbeitsplätze streichen

Deutschlands führender Stahlhersteller Thyssenkrupp verschärft Sparkurs und reagiert damit auf die immensen Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Eigentlich waren bisher 6 000 Stellen vom Sparprogramm betroffen - nun sollen insgesamt 11 000 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie der Stahlkonzern am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Das bedeutet: mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz geht verloren.

Der Stellenabbau wird vor allem die deutschen Standorte treffen, wo 7 000 Arbeitsplätze zur Disposition stehen beziehungsweise bereits gestrichen wurden. Und ob nicht noch mehr Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen, ist noch ungewiss. "Wir werden weitere, auch tiefgreifende Entscheidungen treffen müssen", sagte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz. Sie hofft auf finanzielle Hilfe des Staates für den Stahlkonzern. Das im Ende September ausgelaufene Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp den Wert seiner Stahlsparte um mehr als 1,5 Milliarden Euro nach unten korrigieren. Und es stehen viele unrentable Unternehmensteile zum Verkauf an.

Ohne das bereits verkaufte Aufzugsgeschäft musste der Konzern einen bereinigten operativen Verlust (Ebit) von 1,6 Milliarden Euro kassieren. Und das Stahlgeschäft steuert mit einem Verlust von nicht ganz einer Milliarde Euro den größten Teil zum Minus-Ergebnis bei. Der Umsatz brach im fortgeführten Geschäft um rund 15 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro ein. "Die Corona-Krise hat uns voll erwischt", sagte die Vorstandsvorsitzende Merz. Auf diese Daten reagierte dieIG Metall empört. "Kostenreduzierungen, die sich auf Personalabbau und Mitarbeiterbeiträge konzentrieren, lehnen wir ab", sagte der Vize-Vorstandsvorsitzende des Thyssenkrupp-Aufsichtsrats, Jürgen Kerner, der "Rheinischen Post".

        Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Auf dem Tisch: Volkswagen-Planungsrunde für 2021 bis 2025

Ministerpräsident Weil und Wirtschaftsminister Althusmann begrüßen die Ergebnisse der Planungsrunde für die Jahre 2020 bis 2024

Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat in seiner Sitzung am Freitag, 13. Februar, in Wolfsburg die Ergebnisse der Planungsrunde 68 des Konzernvorstands bestätigt. Der Schwerpunkt der Investitionsplanung liegt weiterhin auf der Elektrifizierung und der Digitalisierung der Fahrzeuge und Werke. Knapp 60 Mrd. Euro gehen im Planungszeitraum 2020 bis 2024 in die Zukunftsthemen.

Nach der Aufsichtsratssitzung erklärte Ministerpräsident Stephan Weil: „Volkswagen geht mit der vorliegenden Planung sehr konsequent weiter auf dem Weg der Elektromobilität in Richtung CO2-Neutralität und Klimaschutz.“ Durch die Verschärfung der CO2-Ziele in Brüssel sei der Konzern gezwungen gewesen, das ohnehin schon rasante Tempo in Richtung Transformation noch einmal zu beschleunigen. „Dies ist VW in der Planungsrunde 68 eindrucksvoll gelungen“. Auf Niedersachsen angesprochen, betonte Weil: „Besonders freue ich mich für den Standort Emden. Die Region hat gerade mit der Ankündigung des Stellenabbaus bei Enercon eine bittere Pille zu schlucken. Die zukünftige Produktion des ID.Next in Emden ist dagegen eine sehr gute Nachricht. Dieses Auto wird wahrscheinlich eines der wichtigsten Fahrzeuge der neuen Produktgeneration. Aber auch insgesamt hat der Konzern mit der vorliegenden Planung wieder einmal ein klares Bekenntnis zu seinen niedersächsischen Wurzeln abgegeben.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann ergänzte: „VW investiert insgesamt über 16 Mrd. Euro in die Werke in Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Osnabrück und Emden. Das ist eine gute Nachricht nicht nur für die sechs Standorte, sondern für ganz Niedersachsen. Volkswagen treibt die Transformation weiter voran und sichert langfristig den Automobilstandort Niedersachsen.“

Wichtig war Stephan Weil der Hinweis, dass neben der Automobilindustrie auch die Politik in der Pflicht sei, um einer klimaschonenden Mobilität den Weg zu ebnen. „Das schönste Elektroauto bringt uns umweltpolitisch nicht weiter, wenn seine Batterien mit Kohlestrom hergestellt und aufgeladen werden. Der Klimaschutz in Deutschland steht inmitten einer Bewährungsprobe: Ohne Windenergie werden die ambitionierten Ziele, die wir uns gesetzt haben, nicht erreichbar sein.“

Auch im Bereich Ladeinfrastruktur sehen Ministerpräsident und Wirtschaftsminister noch Handlungsbedarf. Hier sei allerdings, so Althusmann, mit dem kürzlich vom Bund vorgelegten Masterplan Ladesäuleninfrastruktur zumindest ein erster Schritt getan.

Stephan Weil/Bernd Althusmann


Der Deutsche Pavillon ist auf dem Markt

Bis Januar 2021 können sich potenzielle Käufer*innen bewerben

Die Landeshauptstadt Hannover hat ein "Interessenbekundungsverfahren" für den Deutschen Pavillon der EXPO 2000 gestartet. Bis zum 22. Januar 2021 haben potenzielle Käufer*innen die Möglichkeit, ihre Ideen und Konzepte für eine künftige Nutzung vorzulegen. Dann wird die Stadt Hannover unter Vorbehalt der Zustimmung der Ratsgremien das Objekt Interessierten, deren Gesamtkonzept überzeugt hat, zum Kauf anbieten.

Der Deutsche Pavillon im Osten des ehemaligen EXPO-Geländes wurde 1999/2000 errichtet und umfasst eine Gesamtfläche von rund 17.000 Quadratmetern. Nach der Weltausstellung wurde er als Veranstaltungsort etwa für die Ideen-Expo oder das Lumix-Festival genutzt. 2015 hat die Landeshauptstadt die Immobilie zur Unterbringung von Geflüchteten gekauft und bis 2017 dafür genutzt, danach nur als Reserve-Notunterkunft vorgehalten.

Der Bürotrakt des Deutschen Pavillons ist davon nicht betroffen, er wurde vermietet.

Interessierte können sich auf der Internetseite hannover/deutscherpavillon über das Verfahren informieren.

LHH/PreDiNo/HaWo


Land fördert Tourismusprojekte

Durch Investitionen bleibt Niedersachsen attraktives Tourismusland

Das Land Niedersachsen hat in diesem Jahr über die „Landesförderrichtlinie für touristische Projekte“ verschiedene Regionen mit insgesamt 707.257 Euro gefördert. Mit dieser Unterstützung sollen touristische Projekte auf den Weg gebracht werden, um Tourismusregionen in ihrer Entwicklung zu unterstützt. 

Durch die Förderung des Landes wird beispielsweise auf Norderney eine zentrale Touristik-Plattform erstellt, mit der alle digitalen Tourismusangebote wie Fährticket, Übernachtung, Spa-Anwendungen, Veranstaltungskarten, Gästebeitrag, Reservierungen und Buchungen für die Gäste in einem Schritt ermöglicht.

Schwerpunkt des Modellvorhabens „Teekultur in Ostfriesland“ ist es, das immaterielle UNESCO-Kulturerbe Teekultur in Ostfriesland kulturtouristisch in den Focus zu setzen und touristisch stärker zu nutzen, um dieses Kulturerbe lebendig zu erhalten um es in die Zukunft zu tragen. Es lebe derTee mit seinem Wölkchen!

Die Region Hann. Münden konzentriert sich mit ihrem Förderprojekt vor allem auf die Themen Saisonverlängerung heißt Stärkung der Nebensaison. Leuchtende Ideen dazu gibt es schon: Illuminationen, thematische Lichtinstallationen, eine Lichtroute und eines ganzheitlichen Lichtkonzept. Davon können Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie vor Ort von den neuen Besucher- und Übernachtungsanreizen in der Nachsaison profitieren. 

Die wunderschöne Fachwerkstadt soll im Licht erstrahlen. Foto TMN

Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen wird es weiter darauf ankommen, dass wir den Wirtschaftszweig Tourismus als umsatzstarke und beschäftigungsintensive Branche stärken, um nach der schweren Zeit gut aus der Krise zu kommen und auch zukünftig mit attraktiven touristischen Angeboten und Infrastrukturen zu überzeugen. Denn nur durch kontinuierliche Investitionen in Infrastrukturen, Betriebe, touristische Produkte und Angebote sowie in die touristische Vermarktung bleiben Niedersachsen und seine Regionen als attraktives Tourismusland – auch mit Abstand – wettbewerbsfähig.“

Regionen, die gute Ideen im Tourismusbereich haben und dafür finanzielle Hilfe brauchen, können sich jederzeit an die NBank wenden, da ist noch Geld im Topf!

Sigrid Lappe, HaWo/Ute Micha, PreDiNo


Regionale Bio-LNG-Versorgung wird gefördert

Land Niedersachsen fördert zweijähriges Projekt von 3N

Das Modellvorhaben soll durch das Aufzeigen der gesamten Wertschöpfungskette (Erzeugung, Vermarktung und Verbrauch) eine regionale Bio-LNG-Versorgung demonstrieren und so einen Beitrag zum Aufbau der Infrastruktur leisten. Niedersachsen bietet hierfür aufgrund des hohen Biogasanlagenbestands besonders gute Voraussetzungen.

Mit der Übergabe des Förderbescheides kann das innovative Modellprojekt nun an den Start gehen. Bei Bio-LNG handelt es um Biogas, das nach einem Reinigungsverfahren auf -162 °C verflüssigt wird und so eine höhere Energiedichte als beispielsweise Dieselkraftstoff erreicht. Auf diese Weise kann LNG in LKW und Schiffen eingesetzt werden.

Es bietet eine nachhaltige Alternative zu fossilen Kraftstoffen für Verkehrsträger, für die keine anderen marktreifen Lösungen vorhanden sind. Als Nebeneffekt zeichnen sich LNG-LKW durch einen deutlich leiseren Betrieb und geringere Feinstaubemissionen aus und sind daher auch für die innerstädtische Warenauslieferung und kommunale Tätigkeiten von Interesse.

„Unser Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors deutlich zu senken. Wir brauchen emissionsarme und soweit möglich auch emissionsfreie Kraftstoffe und Antriebe. Gerade für Lkw gibt es nicht die eine Lösung. Deshalb betrachten wir verschiedene Ansätze und dabei auch Bio-LNG als Kraftstoff", so Umwelt- und Energieminister Olaf Lies. „Den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur für umweltfreundlichen Kraftstoff auch für den Schwerlastverkehr begleiten wir eng. Mit einem wachsenden Anteil an Bio-LNG leisten wir mit unseren heimischen Möglichkeiten einen Beitrag zur Senkung des Treibhausgasausstoßes“.

Das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz gefördert. Projektkoordinator ist das 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie in Werlte. Zum Projektkonsortium gehören die Alternoil GmbH, die LIQUIND 24/7 GmbH und die GasCom Equipment GmbH.

„Wir werden mit Verflüssigungsversuchen an Biogasanlagen und dem Aufbau von zwei Tankstellenstandorten sowohl bei der Erzeugung als auch beim Verbrauch ansetzen“, erläuterte 3N-Geschäftsführerin Dr. Marie-Luise Rottmann-Meyer das Vorhaben. Interessierte Biogasanlagen und Betreiber von LKW-Flotten werden von 3N bei den Realisierungsschritten unterstützt.

3N/NMU/HaWo


Junge Menschen sind häufiger und länger arbeitslos in der Corona-Krise

Bedingungen für Beratung Jugendlicher haben sich verschlechtert

In geballter  Ladung bekommen Jugendliche die Folgen der Corona-Krise sowohl auf dem Arbeits- als auch auf dem Ausbildungsmarkt zu spüren. "Das liegt zum einen an der wirtschaftlichen Lage, aber auch daran, dass unsere Beratungs- und Kontaktmöglichkeiten derzeit stark eingeschränkt sind", sagte Gabriele Haferlach, Koordinatorin der Jugendberufsagentur (JBA), vor Politikern der Regionsversammlung.

Laut Statistik waren Ende September  5 469 Frauen und Männer unter 25 Jahren in der Region Hannover arbeitslos gemeldet. Diese lagen um 38,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Mehr als 4 200 der Betroffenen habe auch keinen Berufsschulabschluss.

Auch ist die Dauer der Arbeitslosigkeit gestiegen. Im September 2019 waren es noch durchschnittlich 147,7 Wochen - nun  sind es 171,3 Wochen.

In etwa auf Vorjahresniveau liegt das Angebot auf dem Ausbildungsmarkt bei 7 168 Lehrstellen. Demgegenüber ist die Zahl der Bewerber unter anderem wegen des fehlenden Abiturjahrgangs an den Gymnasien um rund 1 000 auf 7 105 zurückgegangen.

Und obwohl sich Angebot und Nachfrage  in etwa die Waage halten,sind noch mehr als 630 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Die angebotenen Stellen passen nicht immer mit den Wünschen und Fähigkeiten der Bewerber zusammen", sagte die Koordinatorin der Jugendberufsagentur.

In der Region gibt es mit Hannover und Garbsen zwei feste Standorte für die Jugendberufsagenturen, mit Neustadt soll Ende 2022 ein dritter hinzukommen. Der Rest des Gebiets wird durch sogenannte virtuelle JBA abgedeckt. Die vom Arbeitsagentur, Jobcenter, Region und Stadt Hannover getragenen Einrichtungen sollen Jugendliche und ihre Eltern zielgerichtet beraten, sie in passende Angebote vermitteln und mit den Schulen zusammenarbeiten.

Doch genau daran hapert es derzeit wegen der Corona-Pandemie. "Persönliche Kontakte sind kaum möglich. Digitale Angebote werden  aber nicht von allen angenommen", sagte Haferlach.

Ulf Birger Franz, Bildungsdezernent der Region, hat einen ähnlichen Eindruck: Berufsberater oder Ausbildungslotsen dürfen derzeit nur in die Schulen, die das erlauben und entsprechende hygienische Voraussetzungen schaffen. "Berufsorientierung  erfordert aber unbedingte Präsenz", betonte Franz.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo



Industriegase Konzern Linde produziert grünen Wasserstoff

Wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich erzeugtem Wasserstoff

In Kalifornien beginnt der Industriegase Konzern Linde mit der Produktion von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie. Damit könnten in Kalifornien täglich bis zu 1 600 Fahrzeuge CO2-frei fahren, teilte der Weltmarktführer für Wasserstoff mit.

Linde betreibt weltweit 80 Wasserstofffabriken und rechne mit einer wachsenden Nachfrage nach klimafreundlich erzeugtem Wasserstoff. Zum Beispiel erzeugt Linde Grauen Wasserstoff im Werk Ontario bereits aus Erdgas, grünen aus dem Methangas, das aus einer Mülldeponie entweicht. Auch ist zu bedenken, dass die Wasserstoffproduktion sehr energieintensiv ist.

Linde produziert in Kalifornien Wasserstoff aus erneuerbarer Energie. Bild: Linde

 Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Windenergie-Wirtschaft trotzt der Corona-Krise

Die Windenergie-Wirtschaft kommt gut durch die Corona-Krise. In der weltweiten Windindustrie werde die Stimmung, anders als in vielen anderen Branchen, zunehmend positiv bewertet, teilte die Hamburger Messe mit.

Im Fokus steht vor allem die Zukunft der Offshore-Windenergie in Europa und Asien. Hier sieht man optimistisch in die Zukunft. Nur in der Onshore-Windindustrie sei nach dem generell schlechten Herbst 2019 die Stimmung verhalten.

Ute Micha, PreDiNord/Sigrid Lappe, HaWo


Autobauer Daimler plant Offensive bei E-Autos

Bei der E-Mobilität hat sich Daimler ambitionierte Ziele gesteckt. Der Autobauer aus Stuttgart strebe "die führende Position" bei Elektroantrieben und Fahrzeugsoftware an, teilte der Konzern mit.

Doch Investoren werfen Daimler vor, sich zu stark auf Erfolgen der zurückliegenden Jahre ausgeruht und wichtige Weichenstellungen vor allem für den Umstieg auf die E-Mobilität verpasst zu haben. Doch nun geht der Konzern in die Offensive.

Der Prototyp des GLC F-Cell, den Daimler im Juni präsentiert hat. Bild  Daimler

Dazu sollen in nächster Zeit neue Elektroautomodelle auf den Markt kommen – im kommenden Jahr etwa die neue Luxuslimousine EQS, ein Modell auf Basis der S-Klasse. Und es soll eine Reichweite von mehr als 700 Kilometern haben. Ebenso auf einer konzerneigenen Elektroplattform aufgebaut sein wie weitere E-Auto-Varianten, die folgen sollen: eine Elektro-E-Klasse (EQE) sowie zwei SUV sowohl auf Basis der S- als auch der E-Klasse.

  Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Die Zukunft beginnt im Emsland

"Get H2" will Deutschlands erstes Wasserstoff-Netzwerk in Betrieb nehmen

Die Zukunft soll im Emsland beginnen. Und das geht so: Die Wasserstoff-Initiative "Get H2" will Deutschlands erstes Wasserstoff-Netzwerk (runde 130 Kilometer) in Betrieb nehmen. Eingespeist wird der Öko-Energieträger im emsländischen Lingen und das Netzwerk soll bis nach Gelsenkirchen (NRW) reichen.

Schon 2023 könnte alles klar sein - vorausgesetzt, die Politik in Berlin drückt  auf die Tube, passt Gesetze und Verordnungen an für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.

Das sind die Vorstellungen: Energie-Riese RWE baut im emsländischen Lingen eine  Elektrolyse-Anlage (7000 Quadratmeter), die aus Wasser und Windenergie grünen Wasserstoff herstellt. Die geplante Leistung: 100 Mega-Watt - bisher einmalig und das weltweit!

Und das soll so gehen: Der Wasserstoff soll durch ein stillgelegte Erdgasleitung zu den entsprechenden Abnehmern gebracht werden. Der bauliche Aufwand wäre demzufolge minimal.

Der BP-Konzern will den Wasserstoff für seine Raffinerien in Lingen und Gelsenkirchen nutzen, auch Chemie-Riese Evonik am Standort Marl ist mit dabei. Ziel ist, eine erste stabile Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen, die sich dann erweitern lässt.

Seit Monaten machen in Niedersachsen Politik und Wirtschaft Druck, damit der Bund  die gesetzlichen Voraussetzungen und für bezahlbaren Öko-Wasserstoff schafft.  Die Die Niedersächsische Landesregierung brachte die Bundesratsinitiative auf den Weg.

Aber GET H2 Lingen hatte sich beim Ideenwettbewerb Reallabore der Energiewende des Bundeswirtschaftsministeriums beworben. Trotz positiver Rückmeldungen für das Gesamtkonzept konnte das Projekt aber leider aufgrund der notwendigen Investitionssumme im niedrigen dreistelligen Millionenbereich keinen Zuschlag erhalten - bis jetzt!  

 Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Umspannwerk und 30 Kilometer Stromtrasse in Betrieb

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Erneuerbaren Energien

Energieminister Olaf Lies ist sehr froh über das jüngste Projekt des Netzbetreibers TenneT in Niedersachsen. Bei der feierlichen Inbetriebnahme des Umspannwerks Fedderwarden - verbunden mit einer neuen rund 30 Kilometer langen 380-kv-Stromtrasse von Wilhelmshaven nach Conneforde im Landkreis Ammerland - sprach der Umweltminister von einem „weiteren sehr wichtigen Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Erneuerbaren Energien“ und von einer „großen Bedeutung für den gesamten europäischen Stromhandel“.

Diese Stromtrasse sichere nicht nur den Transport von umweltfreundlichem Strom von See zu den Abnehmern im Süden der Republik. Sondern damit würden auch die Voraussetzungen, um im Zuge die Produktion von Wasserstoff voranzutreiben. „Ausreichend erneuerbare Energie sind Voraussetzung für eine klimaneutrale Wirtschaft. Industrie folgt Energie und damit legen wir die Grundlage für Zukunftsinvestitionen wir z.B. der Stahlindustrie. Als niedersächsischer Energieminister setze ich mich intensiv dafür ein, dass alle Chancen genutzt werden, um die Rolle Niedersachsens als Energieland Nummer 1 in Deutschland zu stärken.“ so Lies.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo


Für das E-Fahrzeug: Flexible Schnellladesäulen

Serienproduktion der flexiblen Schnellladesäule geht bald an den Start 

Die Volkswagen Group Components und das Start-up Shanghai DU-POWER New Energy Technical Co., Ltd. beabsichtigen, gemeinsam in China die flexible Schnellladesäule zu produzieren. Es ist geplant, noch im zweiten Halbjahr 2020 mit der Serienproduktion der flexiblen Schnellladesäule zu starten. „Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel für den Erfolg von E-Fahrzeugen. Das geplante Joint Venture mit Shanghai DU-POWER New Energy Technical Co., Ltd ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die Elektromobilität, den wir weiter konsequent beschreiten“, sagt Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkwagen Group Components.

Die beiden Firmen werden jeweils 50 Prozent der Anteile am Joint Venture halten. Das neue Unternehmen wird seinen Standort in Suzhou Wuzhong Economic & Technological Development Zone, nahe Shanghai, China, haben.

Die flexible Schnellladesäule von Volkswagen Group Components und DU-POWER New Energy Technical Co., Ltd.. Foto VW

Darüber hinaus wird die flexible Schnellladesäule zukünftig auch am Standort Hannover gefertigt.

Mit ihren kompakten Abmessungen kann die flexible Schnellladesäule nahezu überall aufgestellt werden. Mit Anschluss an das Niederspannungsnetz wird sie zu einem festen Ladepunkt, ohne den hohen Aufwand einer vergleichbaren fest installierten Schnellladesäule. Das verbaute Batteriepack ermöglicht eine Netzentkoppelung durch Pufferspeicherung der Energie und damit eine Entlastung des Stromnetzes vor allem zu Spitzenzeiten. Wird regenerativ erzeugter Strom in die Ladesäule gespeist und zwischengespeichert, ermöglicht sie CO2-neutrale Mobilität. Zur nachhaltigen Nutzung wertvoller Ressourcen ist die Säule zudem so ausgelegt, dass künftig alte Batterien aus Elektroautos als Energiespeicher verwendet werden können. Dank Schnelllade­technik können E-Autos mit bis zu 150 kW geladen werden.

VW/Sigrid Lappe, HaWo/Ute Micha PreDiNo


Was tun im IT-Notfall?

 Notfallkarte für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Dass man die Feuerwehr ruft, wenn es brennt, ist selbstverständlich. Aber was, wenn die IT stillsteht oder es zu einem Cyber-Angriff gekommen ist? Antworten enthält die neue IT-Notfallkarte des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die BSI-Präsident Arne Schönbohm und Martin Wansleben, Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), im Rahmen des 29. Cyber-Sicherheitstages in Berlin vorgestellt haben.

Die Notfallkarte kann im Büro oder in der Werkhalle angebracht werden. Sie enthält eine individuelle Notfall-Rufnummer sowie Handlungsanweisungen im Falle eines IT-Notfalls. Ebenfalls vorgestellt wurde die Landkarte der Cyber-Sicherheit, die Initiativen, Kammern und Verbände aufzeigt, die sich bundesweit für die Verbesserung der Cyber-Sicherheit engagieren und neben dem BSI Anlaufstellen für Unternehmen sind.
„Gerade der Mittelstand als Rückgrat unserer Wirtschaft und vielfacher Innovationstreiber ist im Visier von Cyber-Angreifern. Das kann Krankenhäuser genauso treffen wie Handwerksbetriebe, Autozulieferer oder Juweliere. Viele KMU benötigen Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen der Prävention, Detektion und Reaktion. Hier bieten wir mit der IT-Notfallkarte und der Landkarte der Cyber-Sicherheitsinitiativen Erste Hilfe und Orientierung", so Arne Schönbohm, Präsident des BSI.

Die IT-Notfallkarte wird ergänzt durch einen Maßnahmenkatalog „Notfallmanagement“ und eine „TOP12“-Übersicht: Maßnahmen bei Cyber-Angriffen, die sich besonders an KMU wendet. Das Service-Paket „IT-Notfall“ ist ein gemeinsames Produkt der Zusammenarbeit von BSI, DIHK, eco, VOICE, BKA, Initiative Wirtschaftsschutz, NIFIS und Charter of Trust.

Die IT-Notfallkarte und die Landkarte der Cyber-Sicherheitsinitiativen stehen auf der Webseite des BSI unter 
allianz-fuer-cybersicherheit-Notfallkarte zur Verfügung.

BSI/Ute Micha, PreDiNoSigrid Lappe, HaWo


So wird das Smartphone zum Faxgerät

Das Fax per App senden

Klar, hier und da brauchen wir einfach ein Faxgerät. Doch meist fehlt es inzwischen im Büroalltag. In solchen Fällen kann eine Fax-App sehr hilfreich sein. Bevor man sich jedoch für eine Fax-App entscheidet, sollten zuerst die Preise für den Einzelversand oder Abonnements bei verschiedenen Anbietern vergleichen und die Nutzerbewertungen gut durchlesen. Für Gelegenheitsfaxer gibt es zum Beispiel die App Freefax von Fax.de. Sie ist kostenlos, wenn man pro Tag nur eine Seite versenden möchte. Sind mehr Seiten zu faxen, sollte man ein Guthaben aufladen.

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo