Wissenschaft - Umwelt - Forschnung - Auszeichnungen
Innovation plus: 3 Millionen Euro für die Lehre
Wissenschaftsministerium fördert niedersachsenweit 62 Projekte
Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellt für die nächsten zwei Jahre im Rahmen der Förderlinie „Innovation plus“ drei Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld wird in die Entwicklung innovativer Lehr-Lern-Konzepte fließen. Insgesamt 62 Projekte profitieren von der Förderung. Eine Gutachtergruppe der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover hatte die Projekte aus insgesamt 139 Anträgen ausgewählt und zur Förderung vorgeschlagen.
„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, auch in Pandemiezeiten Mittel für die Weiterentwicklung der Lehre zur Verfügung zu stellen“, so Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Denn im Fokus des Programms steht seit dem Start des Programms 2018 die Entwicklung digitaler Angebote. Wir brauchen Alternativszenarien zur Präsenzlehre zurzeit dringender denn je. Die Ergebnisse der geförderten Projekte werden online der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.“
So wird zum Beispiel an der Medizinischen Hochschule ein Projekt gefördert, das Studierenden anhand von innovativen didaktischen und digitalen Formaten Managementkompetenzen vermittelt, die notwendig für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesundheitsversorgung sind. An der Universität Oldenburg wird unter anderem ein Online-Seminar für angehende Mathematik-Lehrkräfte gefördert, in dem der Alltagsbezug der Mathematik in den Mittelpunkt gestellt werden soll.
„Innovation Plus“ ergänzt die Entwicklung des „Open Educational Ressource (OER)“-Portals. Die Ergebnisse der geförderten Projekte werden im OER-Portal veröffentlicht. Unter www.oernds.de wurden bereits erste offene Bildungsressourcen zur Verfügung gestellt. Die Projekte zeigen eine große Vielfalt an Ideen und behandeln unter anderem folgende Themen: neue Lehrformen für Seminare mit großer Teilnehmerzahl, Stärkung des Praxisbezugs, Verbesserung der Lehre durch Digitalisierung, innovative Prüfungsformen und Konzepte zum Umgang mit zunehmender Diversität der Studierenden.
Die Verteilung aller 62 jetzt in die Förderung aufgenommenen Projekte:
Hochschulen Braunschweig/Wolfenbüttel 5 Projekte, Emden/Leer 2 Projekte, Hannover 4 Projekte, Hildesheim/Holzminden/Göttingen 1 Projekt, Osnabrück 4 Projekte, WOE 4 Projekte, MHH 1 Projekt, TiHo Hannover 1 Projekt, Universitätsmedizin Göttingen 1 Projekt, Technische Universität Braunschweig 6 Projekte. Universitäten: Clausthal 1 Projekt, Göttingen 5 Projekte, Leibniz Universität Hannover 5 Projekte, Hildesheim 5 Projekte, Lüneburg 6 Projekte, Oldenburg 6 Projekte, Osnabrück 4 Projekte und Vechta 1 Projekt.
Auch für das Studienjahr 2022/23 ist eine Ausschreibung geplant.
MWK/HaWo/PreDiNo - 15.01.2021
Deutsche und Niederländer wollen Wasserstoffwirtschaft gemeinsam stärken
Deutsch-niederländischen Wasserstofftag am 5. Februar
Aus grüner Energie erzeugter Wasserstoff gilt als ein zentraler Baustein zum Erreichen Klimaziele der EU. In Norddeutschland und den nördlichen Niederlanden sind die wirtschaftsgeographischen Voraussetzungen gegeben, um die vollständige Wertschöpfungskette einer grünen Wasserstoffwirtschaft besonders effizient zu etablieren.
Die Niederlande und Deutschland treiben derzeit den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in industriellen Maßstäben auf beiden Seiten der Grenze voran. Damit dieses häufiger auch gemeinsam geschieht, veranstalten zentrale Akteurinnen und Akteure der Grenzregion am 5. Februar einen ersten deutsch-niederländischen Wasserstofftag: Bei der virtuellen „Hydrogen Cross Border Conference 2021“ sollen sich zwischen 9 und 15 Uhr Unternehmen und Projekte der Grenzregion präsentieren und vernetzen.
Das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung fördert die Konferenz, wie die Ministerin und Veranstaltungs-Schirmherrin Birgit Honé am 6. Januar in Hannover mitteilte. „Auf beiden Seiten der Grenze gibt es zahlreiche Aktivitäten zum Thema Wasserstoff. Und über die Interreg-Programme haben wir auch bereits eine ganze Reihe gemeinsamer Projekte gefördert. Gleichzeitig gibt es noch viele Ideen, ungenutzte Potenziale und nicht zuletzt den politischen Willen, die Wasserstoffwirtschaft weiter voranzubringen. Wir betrachten die Region mit einem 360-Grad-Blickwinkel. Darum ist die weitere Vernetzung der Akteurinnen und Akteure der nächste konsequente Schritt.“, sagte Honé.
Veranstalter ist neben der H2-Region Emsland und dem niederländischen Technologieunternehmerverband FME die Mariko GmbH aus Leer, wo auch der Wasserstofftag stattfindet.
„Der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger ist ein bedeutender Baustein zur Gestaltung der Energiewende. Deren Umsetzung ist eine gewaltige Herausforderung, die nicht nur national, sondern international gelöst werden muss. Die deutsch-niederländische Kooperation bietet dafür eine hervorragende Basis, auf die auch im europäischen Kontext aufgebaut werden kann“, sagte Mariko-Geschäftsführerin Katja Baumann.
Neben Niedersachsen fördert auch die niederländische Initiative „NLinBusiness“ die Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Informationen unter hydrogen-cross-border.
MB/U.Micha/S.Lappe/ Foto © Stock.com/Photographer - 06.01.2021
Motto: Wir holen saubere Energie vom Dach
75 Millionen Euro vom Umweltministerium für Photovoltaikausbau
Zum Thema Energiewende: „Beim Klimawandel müssen wir unser Verhalten ändern. Denn wenn wir die Erderwärmung nicht rechtzeitig begrenzen, werden Extremwetter wie Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen sowie der Meeresspiegelanstieg, weltweit Katastrophen wie Hungersnöte und Flüchtlingsströme auslösen“, erläuterte Umweltminister Olaf Lies (Foto r.) in einer Pressekonferenz zum Thema Photovoltaik.
Im Kampf gegen den Klimawandel setzt Lies deshalb auch verstärkt auf eine „Bürgerenergiewende“ in Niedersachsen. Das Land legt dazu ein Millionen-Programm auf. „Mit den vorgesehenen 75 Millionen Euro für Photovoltaik-Batteriespeicher schaffen wir einen Anreiz für Investitionen in Photovoltaik und in Photovoltaik-Batteriespeicher“, so Lies, und "Wir haben die Kompetenz und wir haben den Markt!"
Denn nicht nur der Klimaschutz profitiert, Lies erwartet einen Nachfrageschub für die niedersächsische Wirtschaft. „Mit dem Förderprogramm in Höhe von 75 Mio. Euro können Investitionen von bis zu einen halben Milliarde Euro ausgelöst werden. Davon profitiert der Mittelstand und das Handwerk und wir sichern die Arbeitsplätze damit“, so Minister Olaf Lies: „Und der ganz große Gewinner ist das Klima!“ Für Lies ist das „Saubere Energie vom Dach“-Programm ein starker Baustein auf dem Niedersächsischem Klima-Weg. „Den werden wir wie schon bei der Allianz für Artenschutz wieder mit den wichtigen Partnern gemeinsam gehen.“
Rückenwind bekommt Lies von Carsten Körnig (Foto lks.) , Hauptgeschäftsführer des BSW (Bundesverband Solarwirschaft und Windenergie). Körnig will mehr Unterstützung vom Bund in der Förderung erneuerbarer Energien.
Die Richtlinie verfolgt energiepolitisch die Ziele Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen und niedersächsische Dachflächenpotentiale für Photovoltaik zu erschliessen.
Details der Niedersachsen-Förderung: Die Zuschussförderung von bis zu 40 Prozent der Netto-Investitionskosten eines Batteriespeichers gilt in Verbindung mit dem Neu- oder Ausbau von PV-Anlagen (mindesten 4 kWp). Zuwendungsempfänger*innen und Zuwendungsempfänger können neben natürlichen Personen auch Unternehmen, juristische Personen, Kommunen und viele weitere sein.
Zusätzlich zu der Förderung können Boni gewährt werden für E- Ladepunkte, PV-Anlagen über 10 kWp und die Überdachung von Parkflächen bzw. sonstigen baulichen Anlagen mit aufgeständerten PV-Anlagen. Das Förderprogramm ist befristet, Anträge können bis 30.9.2022 gestellt werden für Privathaushalte sowie für Kommunen und Unternehmen an die NBank.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos M.Falk
Dach-Solar-Richtlinie: Region hat Förderangebote
Hochwertige Dachdämmung fördern lassen und Solaranlage errichten
Eine neue Dach-Solar-Richtlinie der Region Hannover ist in Kraft getreten. Sie weitet das erfolgreiche Förderprogramm „Dach plus Solar“ jetzt auf das gesamte Regionsgebiet aus und bietet auch höhere Fördersätze. Ob Gewerbe-, Vereinsgebäude, Ein- oder Mehrfamilienhaus: Mit der Dach-Solar-Richtlinie will die Region Eigentümer*innen motivieren, das Dach energetisch zu modernisieren und gleichzeitig auf erneuerbare Energien zu setzen. „Wir verstärken die regionsweite Klimaschutzarbeit insbesondere in den Bereichen Gebäude, Solar und Wärme“, erläutert Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen. „Das neue, kombinierte Förderangebot ist hierzu ein wichtiger Baustein“, ergänzt die Dezernentin.
Die Richtlinie bietet finanzielle Unterstützung für hochwertige Dachdämmung an, wenn gleichzeitig eine Solaranlage auf dem Dach errichtet wird. Die Förderung der Solaranlage ist wiederum mit den vorhandenen Bundesprogrammen möglich. Der Eigentümerin oder dem Eigentümer ist es freigestellt, ob eine Solarstrom- oder eine Solarwärme-Anlage im Rahmen der Dachsanierung gebaut wird. Auch die Förderung von Solarwärme-Anlagen nach der regionseigenen Förderrichtlinie ist möglich.
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Institutionen in der Region Hannover sowie die regionsangehörigen Städte und Gemeinden mit ihrem kommunalen Gebäudebestand. Die Förderung je Quadratmeter gedämmter Dachfläche beträgt 50 Euro und ist pro Gebäude auf maximal 50.000 Euro begrenzt. Das Förderprogramm, für das 1,4 Millionen Euro bereitstehen, läuft bis zum Ende des Jahres 2022.
Weitere Informationen zur Dach-Solar-Richtlinie gibt es auf hannover/solaroffensive oder per E-Mail an klimaschutz(at)Region-Hannover.de.
Region/Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo
ProKlima-Fördererfolg trotz Coronajahr
Ziel ist Klimaneutralität bis 2035
Das Coronajahr 2020 ging beim enercity-Fonds proKlima mit einer überplanmäßigen Auslastung der Förderprogramme vorüber. Mit rund 1,8 Millionen Euro fielen die ausgeschütteten Breitenfördermittel gut 27 Prozent höher aus als im Vorjahr. Für 2021 haben die proKlima-Gremien ein Förderbudget von über 3,3 Mio. Millionen Euro beschlossen.
„Es ist ein gutes Zeichen für den Klimaschutz und unterstützt das Ziel der Klimaneutralität bis 2035. Mehr als 1.000 Förderanträge sind 2020 eingegangen“, bilanziert proKlima-Kuratoriumsvorsitzender und Ratsherr Philipp Kreisz das vergangene proKlima-Förderjahr. Besonders gut lief das Programm Modernisieren. Mit einer Budgetauslastung von rund 1,5 Millionen Euro lag das Programm mehr als 150 Prozent über dem ursprünglichen Planansatz.
Zu den Fördermaßnahmen mit höchster Budgetauslastung gehörten aus dem Programm Modernisieren die Optimierung der Heizungsanlagen, um weniger fossile Wärmeerzeuger einzusetzen und Niedertemperatursysteme wie Wärmepumpen und Erneuerbare Energie zu nutzen. Ein weiterer Förderschwerpunkt ist die nachhaltige Gebäudemodernisierung. Sehr gefragt waren auch Ladestationen für E-Mobile in privaten Haushalten.
Für 2021 haben die proKlima-Gremien einen neuen Förderschwerpunkt für den Ölkesseltausch sowie den Ausbau der Solarenergienutzung beschlossen. Die proKlima-Geschäftsstelle wird dazu ein attraktives Förderangebot entwickeln.
Sämtliche jeweils gültigen Förderrichtlinien sind auf der proKlima-website veröffentlicht: proklima-hannover/foerderung
Europäische Kommission fördert Citizenship-Projekte
Neue Forschungsvorhaben am Leibniz Forschungszentrum bewilligt
Großer Erfolg für das Leibniz Forschungszentrum Inclusive Citizenship der Leibniz Universität Hannover (LUH): Die Europäische Kommission hat vier Projektanträge bewilligt und fördert diese mit einem Gesamtvolumen von 1,25 Millionen Euro. Die neuen Forschungsvorhaben unter der Gesamtleitung von Prof. Dirk Lange setzen die Schwerpunkte bei den Themen Klimawandel und Bildung.
Das Projekt Schools Go Green soll Schulen helfen, ihre wichtige Rolle bei der Förderung sozialen Wandels und einer nachhaltigen Entwicklung zu spielen. So sollen Konzepte für Lehrende entwickelt werden, damit diese ihr Profil im Umgang mit den Themen Umwelt und Ökologie im Unterricht stärken und diese mit den Kindern erarbeiten können. Schüler*innen werden gefördert, dass sie informierte und verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen können (z.B. Sparen von Ressourcen, nachhaltige Lebensmittel- und Mobilitätsentscheidungen).
Das Vorhaben richtet sich an Schulkinder bis zwölf Jahre, Lehrer*innen und Schulleitungen.
Das AGRIPOL Team entwickelt eine Blended-Learning Fortbildung für Lehrende an Berufsschulen. Um Zusammenhänge zwischen Nahrung und Klimawandel sowie Artensterben zu verstehen und alternative Handlungswege zu zeigen, entwickelt das Team – bestehend aus Beschäftigten an Universitäten, NGOs, Bildungseinrichtungen und Berufsschulen aus vier europäischen Ländern. Die GAP (Gemeinsame EU-Agrarpolitik) wurde bislang dafür kritisiert, dass sie negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Die neue Periode der GAP startet 2021 und wird momentan verhandelt. Im AGRIPOL Projekt ist geplant, die Inhalte der GAP nach den didaktischen Prinzipien der Problem- und Lebensweltorientierung aufzubereiten.
CiviMatics ist ein Projekt, das die Ansätze politischer und mathematischer Bildung im Rahmen interdisziplinärer Lehrangebote für Lehramtsstudierende verbindet. Am Beispiel aktueller, wie etwa dem Klimawandel, sollen neue, didaktische Zugänge für die universitäre Lehrkräfteausbildung entwickelt werden. Das Ziel ist, zukünftige Lehrkräfte der Mathematik und der Gesellschaftswissenschaften in den Verflechtungen zwischen Mathematik und Politik zu schulen und die Relevanz interdisziplinärer Zugänge aufzuzeigen. Das Projekt findet in europäischer Kooperation mit Partnern aus Österreich, Rumänien und Norwegen statt.
Das STEPin-Projekt möchte Eltern dabei unterstützen, Vorbilder für ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu werden. Sie sollen für die vielfältigen Faktoren von Missbrauch des Internets und potenziellen Suchtgefahren sensibilisieren. In Kontexten von Erwachsenen- und Weiterbildung werden Konzepte und einsatzfähige Materialien entwickelt, um diesen Themen angemessen zu begegnen.
LUH/U. Micha/S. Lappe, HaWo
Boehringer Ingelheim übergibt Forschungszentrum für Tiergesundheit an TiHo
Stiftung übernimmt Liegenschaften und Einrichtungen für eigene Forschung
Am vergangenen Freitag unterzeichneten Boehringer Ingelheim und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) einen Übergabevertrag der Liegenschaften des Forschungszentrums für Tierimpfstoffe in Kirchrode an die Stiftung. Am 1. April 2021 übernimmt die TiHo den Standort und wird ihn mit eigenem Personal für die wissenschaftlich universitäre Arbeit nutzen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unsere Liegenschaft übernimmt. Damit kann die Hochschule die eigenen Forschungskapazitäten wesentlich erweitern und gleichzeitig bleibt das moderne Forschungszentrum der Region Hannover erhalten“, erklärt Sabine Nikolaus, Landesleiterin Deutschland bei Boehringer Ingelheim.
„Für die TiHo ist das eine einmalige Gelegenheit, unsere Forschungsstärke in der Infektionsmedizin weiter auszubauen“, sagt TiHo-Präsident Dr. Gerhard Greif. „Klimawandel, Globalisierung und der Verlust von Lebensräumen führen dazu, dass sich Infektionserreger immer besser ausbreiten können. Die Corona-Pandemie zeigt uns sehr schmerzvoll, was das bedeutet und wie wichtig die Infektionsforschung ist. Etwa zwei Drittel der Erreger, die bei Menschen zu Infektionskrankheiten führen können, werden zwischen Tier und Mensch übertragen. Es werde immer wichtiger bei Infektionserkrankungen nicht nur auf Tier und Menschen zu blicken, sondern das gesamte Infektionsgeschehen zu untersuchen.
Für die TiHo bietet der Neuerwerb auch die Gelegenheit, Flächen für Arbeitsbereiche zu schaffen, die von notwendigen Sanierungen betroffen sind, wie Virologie, Biochemie oder Pharmakologie. Die TiHo legt seit Jahren einen Forschungsschwerpunkt auf infektionsmedizinische Themen. Das zeigt sich in dem Bau des hochmodernen Research Centers for Emerging Infections and Zoonoses, in dem Forschungsarbeiten an Infektionserregern unter Bedingungen der Biologischen Sicherheitsstufe 3 möglich sind.
Die Übernahme der 129 Mitarbeitenden am Forschungszentrum ist nicht Teil der Vereinbarung, Boehringer hat mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt und umgesetzt.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo, Foto M. Falk - 21.12.2020
Ohne Windenergie kein Klimaschutz
Umweltministerkonferenz beschliesst Standards zum Artenschutz
Der dringend erforderliche Ausbau der Windenergie und der ebenso wichtige Artenschutz waren das Thema der Umweltministerkonferenz (UMK) am letzten Freitag. Mit einem so genannten Signifikanzrahmen wurden Antworten auf das Tötungsrisikos für Vögel beim Betrieb von Windenergieanlagen gegeben.
Mit dem Beschluss können bei Genehmigungsverfahren für neue Windkraftanlagen endlich wieder mehr Tempo aufgenommen werden, so Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Olaf Lies.
Gefährdet durch Windräder: Der Rotmilan. Foto NaBu
Durch den jetzt von der UMK beschlossenen Bewertungsrahmen, der eine „Liste relevanter kollisionsgefährdeter Arten und anzuwendende Erfassungs- und Bewertungsmethoden“ einschließt, sei ein großer Schritt zur Vereinheitlichung und zur Erhöhung der Rechtssicherheit für alle Beteiligten gelungen.
Ebenso wichtig: Chancen der Aufbereitung von Altanlagen auf häufig gut akzeptierten Standorten zu nutzen. Eine Verfahrenserleichterung ist dabei ebenso dringend notwendig wie eine Neuregelung, nach der bei Repoweringvorhaben die Vorbelastung durch die Altanlagen als Ausgangspunkt für das Genehmigungsverfahren anzusetzen ist.
Mit dem Niedersächsischen Klimagesetz habe Niedersachsen in dieser Woche ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz abgegeben. „Bis 2040 wollen wir unsere Energieversorgung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien abdecken. Auch das können wir nur mit einem massiv verstärkten Ausbau vor allem der Windenergie erreichen“, so Lies.
NMU/U. Micha/S. Lappe – 11.12.2020
Eine Milliarde für den Klimaschutz
Niedersachsen will Klimaschutzland Nr. 1 werden
Die Landesregierung hat sich ein hohes Ziel in Sachen Klimaschutz gesetzt: mit einer Milliarde Euro will sie das Maßnahmenprogramm „Energie und Klimaschutz“ verwirklichen. Auf dem Programm stehen 46 Einzelmaßnahmen in den acht Schwerpunktfeldern Erneuerbare-Energien, Wasserstoffnutzung, Gebäude und Quartiere, Klimaschutz in der Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, klimafreundlicher Verkehr, Forschung und Entwicklung, Bildung und klimafreundliche Landesverwaltung.
„Wir nehmen eine Milliarde Euro in die Hand, um in Niedersachsen durch zusätzliche Investitionen konkrete Fortschritte beim Klimaschutz, Wachstum und Wertschöpfung auszulösen“, so Ministerpräsident Stephan Weil. „Wir wollen „Klimaschutzland Nr. 1“ werden. Klimaschutz ist ein Thema, das alle Ressorts in der Landesregierung angeht und fordert. Überall gibt es neue Handlungsmöglichkeiten. Die wollen wir nutzen!“
„Zwar ist eine Vielzahl der Maßnahmen bereits gestartet, veröffentlichte Richtlinien aber müssen kontinuierlich begleitet und beworben werden. Gleichzeitig soll ein Monitoring etabliert werden“, sagt Minister Althusmann (Foto lks., CDU). Olaf Lies (Foto r., dpa) ergänzt: „In diesem Rahmen wollen wir auch die Klima- und Konjunkturwirkungen der Maßnahmen abschätzen, soweit dies möglich ist.“
Viele Maßnahmen aus dem Energie- und Klimaschutzpaket sind bereits in der Ausgabenplanung der Landesregierung enthalten – unter anderem für die Bereiche Forschung, Bildung und Infrastruktur mit den Schwerpunkten Energieoffensive (Solarprogramm), Wasserstoffoffensive, Landwirtschaft, Verkehr und Landesverwaltung.
Das Maßnahmenprogramm soll kontinuierlich ergänzt und aktualisiert werden und bis Ende des Jahres 2021 in ein strategisches Gesamtkonzept, einer Klimaschutzstrategie gemäß der Entwurfsfassung des Niedersächsischen Klimaschutzgesetzes, integriert werden.
Umweltminister Lies erläutert: „Wir alle spüren längst die dramatischen Folgen des Klimawandels. Die Zeit wird knapp, wir müssen jetzt konsequent handeln. Dazu gehören der Klimaschutz in die Verfassung und ein Klimagesetz. Diese konkreten Maßnahmen zeigen: Wir handeln! Mit dem Maßnahmenprogramm ist insgesamt ein Finanzvolumen von über einer Milliarde Euro verbunden. Es handelt sich um das bisher größte Investitionsprogramm für Klimaschutz in Niedersachsen.“
Mit den Förderschwerpunkten wollen wir wichtige Impulse für die Niedersächsische Wirtschaft setzen und zeigen, dass Klimaschutz gleichzeitig Motor für Wachstum und Innovation sein kann“, sagt Wirtschaftsminister Bernd Althusmann.
Das Maßnahmenprogramm soll kontinuierlich ergänzt und aktualisiert werden und bis Ende des Jahres 2021 in ein strategisches Gesamtkonzept, einer Klimaschutzstrategie gemäß der Entwurfsfassung des Niedersächsischen Klimaschutzgesetzes, integriert werden. Dabei werden auch die Anforderungen und Zielsetzungen des noch zu beschließenden Niedersächsischen Klimaschutzgesetzes berücksichtigt.
MU/MW/PreDiNo/HaWo
Mit Wasserstoff Klimaziele erreichen
KfW Gründen Award 2020 verliehen
Das Unternehmen Buses4future aus Oldenburg ist mit dem KfW Gründen Award 2020 als Landessieger Niedersachsen ausgezeichnet worden. Dazu sagt Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann: „Die Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität hat eine Schlüsselfunktion beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Zurzeit ist das Angebot entsprechender Brennstoffzellenfahrzeuge jedoch noch begrenzt. Die Buses4future wird dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.“ Althusmann ist sicher: „um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen auch im Verkehrssektor sinken. Buses4future bietet Produkte an, die zur Erreichung der Klimaziele im Mobilitätssektor erforderlich sind. Ich gratuliere dem Unternehmen zum Gewinn des KfW Gründen Awards 2020 sehr herzlich.“
Die KfW Bankengruppe zeichnet jährlich ein junges Unternehmen aus jedem Bundesland mit dem KfW Award Gründen, dotiert mit 1.000 Euro, aus. Alle Landessieger haben die Möglichkeit, als „Publikumssieger“ ein zusätzliches Preisgeld von 5.000 EUR zu erhalten.
MW/PreDiNo/HaWo
Der Umwelt zuliebe: Mehrweg soll Pflicht werden
Es betrifft den Außer-Hausverkauf
Cafés, Kioske bieten Kaffee zum Mitnehmen in Mehrweg-Pfandbechern an - ab 2022 soll das aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Pflicht werden.
Aber auch wer Speisen "to go" in Einwegverpackungen aus Plastik anbietet, soll ohne Aufpreis eine Mehrweg-Verpackung anbieten.
Es falle einfach zu viel Verpackungsmüll in Deutschland an, sagte Staatssekretär Jochen Flasbarth. Die Pfandpflicht soll ausgeweitet werden auch auf Einwegplastikflaschen und Getränkedosen.
Allerding sieht der Gesetzentwurf Ausnahmen vor: wenn ein Geschäft sowohl höchstens drei Mitarbeiter hat als auch eine Fläche von höchstens 50 Quadratmetern - dann soll es reichen, auf Wunsch den Kunden die
Produkte in mitgebrachte Mehrwegbehälter abzufüllen. Wer Essen nur auf Tellern oder etwa eingewickelt in Alufolie verkauft, ist ebenso ausgenommen wie Pizzerien, die Pizza im Karton verkaufen.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo
Auszeichnungen zum Gewässerprojekt „Bach im Fluss“
Umweltminister Lies und NLT-Präsident Wiswe zeichnen Gewässerprojekte aus
Die Sieger des diesjährigen Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs „Bach im Fluss“ stehen fest: In der Kategorie „Hauptamt“ geht die „Bachperle 2020“ an die Casa Projekt GmbH für die Renaturierung der Sule bei Stehlen. Bei dieser Kompensationsmaßnahme wurde ein neuer Bachlauf mit Einbau von vielfältigen Ufer- und Sohlstrukturen geschaffen. In der Kategorie „Ehrenamt“ kann sich die Angelsportgemeinschaft Müden/Örtze e.V. über den Gewinn der Bachperle freuen. Durch den Rückbau eines angestauten Teiches mit dem Einbringen von Kies- und Totholz ist wieder ein durchgängiges Fließgewässer entstanden. Mit geringen Mitteln wurde an dem Gewässer 3. Ordnung viel erreicht.
Der Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wird an die Aktion Fischotterschutz e.V. verliehen. Ausschlaggebend war die intensive und langjährige Netzwerkarbeit mit unterschiedlichen Akteuren in diesem großen Gesamtprojekt.
Zusätzlich wurde dieses Jahr der Sonderpreis „Blaues Klassenzimmer“ an den Verein zur Revitalisierung der Haseauen e.V. für das vorbildliche Umweltbildungsprojekt mit der Realschule Bramsche verliehen. Coronabedingt fand die Preisverleihung am 23.11.2020 via Livestream statt.
„Die Beiträge belegen eindrucksvoll das große Engagement, das technische Können und die Kreativität mit denen Gewässerprojekte in unserem Land vorangebracht und umgesetzt werden“, so Umweltminister Olaf Lies. „Mit diesen Maßnahmen sind wir auf dem richtigen Weg, die Anforderungen an modernen Gewässerschutz zu erfüllen. Mein großer Dank geht an die vielen haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die die naturnahe Gewässerentwicklung umsetzen und dabei unsere Bäche und Flüsse wieder zu einem Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen machen und nicht zuletzt einem Ort, an dem auch wir Menschen gerne verweilen.“
Der Gewässerwettbewerb wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens unterstützt. Geschäftsstelle des Wettbewerbs ist die Kommunale Umwelt-AktioN UAN. Er wurde 2010 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt.
Haupt- und ehrenamtliche Teilnehmende aus Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Unternehmen oder Vereinen reichten insgesamt 27 Beiträge für den diesjährigen Wettbewerb ein.
NMU/S. Lappe, HaWo/U. Micha, PrDiNo
Landtag beschließt 350 Millionen Euro-Paket für Natur- und Artenschutz
Das hat es in unserem Land noch nie gegeben
Eine vielfältige Natur, auch für kommende Generationen: Ein Paket mit 350 Millionen Euro zusätzlich für Natur- und Artenschutz hat der Landtag am 10. Dezember 2020 für die nächsten Jahre beschlossen.
Umweltminister Olaf Lies: „Ein richtig starkes Zeichen das heute vom Landtag ausgeht: 350 Millionen Euro zusätzlich für Umwelt-, Natur- und Artenschutz, das hat es wirklich in unserem Land noch nie gegeben. Grundlage dafür ist der Niedersächsische Weg, die Einigung zwischen Umweltverbänden und Landwirtschaft mit uns als Politik. Das ist gut, das ist richtig und das ist klug investiertes Geld! Beim Artenschutz haben wir eine Generationenverantwortung und die nehmen wir in Niedersachsen wahr.“
Minister Lies macht Kindern den Niedersächsischen Weg schmackhaft. Bildrechte: MU
Minister Thümler verleiht Wissenschaftspreis 2020
17 Persönlichkeiten an niedersächsischen Hochschulen ausgezeichnet
Der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, hat heute 17 Persönlichkeiten niedersächsischer Hochschulen mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2020 ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 119.000 Euro dotiert. Der Minister verlieh die Preise für Forschung, Lehre und Studium an fünf Professorinnen und Professoren, eine Nachwuchswissenschaftlerin und neun Studierende, darunter ein Team. Alle Preisträger*innen sind an einer niedersächsischen Hochschule tätig.
„Wir ehren mit dem Wissenschaftspreis herausragende Persönlichkeiten, die sich ebenso durch außerordentliche Leistungen in Forschung und Lehre als auch für ihre Kooperationen und Netzwerke auszeichnen“, so Thümler. „Mit dem Sonderpreis würdigen wir besonderes Engagement bei der Bewältigung der durch die Covid-19-Pandemie entstandenen Herausforderungen.“
Den mit 25.000 Euro dotierten Preis als herausragender Wissenschaftler einer niedersächsischen Universität erhält Professor Kai Ambos (Foto I). Seit 2003 hat er die Professur „Strafrecht und Strafprozessrecht“ an der Georg-August-Universität Göttingen inne. Spezialisiert ist Prof. Ambos auf Grundlagenforschung im Bereich des internationalen Strafrechts und Strafprozessrechts.
Als herausragende Wissenschaftlerin einer Fachhochschule wird Professorin Martina Hasseler(Foto II) ausgezeichnet. Sie ist seit April 2019 als Professorin für Klinische Pflege an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften tätig. Sie beteiligt sich an der Entwicklung von Delegationsmodellen und erarbeitet Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Covid-19-Patienten in Pflegeheimen. Auch dieser Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Den Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen, dotiert mit 20.000 Euro, erhält Professorin Stefanie Kroker (Foto III). Sie ist seit 2016 Juniorprofessorin für Funktionale Nanostrukturen für die Metrologie an der TU Braunschweig und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt.
Zum dritten Mal wurde dieses Jahr der Wissenschaftspreis in der Kategorie „Lehre“ vergeben (dotiert mit 25.000 Euro). Verliehen wird dieser Preis an Professorin Kathrin Ottink (Foto IV), seit 2017 Professorin für Maschinenbau und Konstruktion an der Hochschule Emden/Leer. In ihrem Seminar entwickeln und fertigen Studierende neue Produkte für ihre spezifische Alltagswelt.
Der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis für kooperative Innovationen in der digitalen Lehre geht an Professorin Katharina Müller und ihr Team. Seit Februar 2018 ist sie Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Lehr- und Lernforschung an der Leibniz Universität.
Für ihre fachlichen Leistungen oder ihr gesellschaftliches Engagement geehrt wurden folgende Studentinnen und Studenten: Michael Perk (TU Braunschweig, Foto V), Katharina Paul (Universität Göttingen, Foto VI), Lisa Grützmacher, Felix Przesdzink, Lina Müller, Brigitte Streanga, Jasmin Vlasak-Drücker (Universität Osnabrück), Rebecca Nathalie Henkel (Leibniz Uni), sie erhalten jeweils bzw. im Team ein Preisgeld von 3.500 Euro.
Die Preisträger*innen wurden von den niedersächsischen Hochschulen vorgeschlagen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Für die Kategorie „Lehre“ und den Sonderpreis wurde eine gesonderte Jury eingesetzt. Der Wissenschaftspreis wurde zum vierzehnten Mal vergeben.
U.Micha / S. Lappe / Fotos: MWK/brauers.com
Wirtschaftsminister Althusmann unterstützt Startup-Strategien
Innovative Ideen sollen gefördert werden
Das Land Niedersachsen will junge, innovative Unternehmen mit einer neuen Strategie stärker fördern und so auch in Niedersachsen halten. "Startups stärken die Innovationskraft der Unternehmen und geben Impulse für die gesamte Wirtschaft", sagte der Niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) im Hafven in Hannover. "Wir wollen die Gründungsinfrastruktur stärken, Startup-Gründungen von Frauen fördern und den Zugang zu Wagniskapital verbessern, damit die hier gegründeten Unternehmen auch in Niedersachsen bleiben."
Bernd Althusmann will Startups stärken. Foto R. Salimi-Asl
So sollen zur Finanzierung Fonds mit 100 Millionen Euro Kapital gebildet werden. Aus dem zweiten Corona- Nachtragshaushalt gibt das Land 50 Millionen Euro dazu. "Die Corona-Pandemie zeigt uns gerade eindrücklich, wie wichtig es ist, dass Forschungsergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft ankommen", sagte Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Wissenschaftsressort.
Junge Unternehmen mit innovativer Geschäftsidee gelten als Startups, viele von ihnen arbeiten in der digitalen Wirtschaft, ein auf Wachstum angelegter Geschäftszweig. 380 solcher Unternehmen werden in Niedersachsen angesiedelt. Sie entwickeln Navigationssysteme, Stadtbusse mit Wasserstoffantrieb oder Software, die Satelliten vor dem Weltraumschrott schützt. Auch gibt es in Niedersachsen Startups für moderne Agrarwirtschaft.
Den Wissenschaftlern soll es mit der neuen Strategie einfacher gemacht werden, Ideen in eigenen Firmen zu Geld zu machen. Zu Zeiten der Pandemie verzögern sich viele die Neuentwicklungen.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo
Innovationspreis Niedersachsen 2020 verliehen
Coronabewältigungen und Digitalisierung vorantreiben
Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann und Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler haben am 28.September 2020 gemeinsam mit Prof. Josef von Helden, Vorstandsvorsitzender des Innovationsnetzwerks Niedersachsen, visionäre Ideen, Kooperationsgeschichten und wirtschaftliche Erfolge mit dem Innovationspreis Niedersachsen geehrt. Es wurde ein besonders starker Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen deutlich: Zwei der drei Preisträger arbeiten an Lösungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie.
„Die Vielzahl der Innovationen trotz oder gerade in Krisenzeiten zeigt die Leistungsfähigkeit und Stärke der Unternehmen und Forschungseinrichtungen unseres Landes”, so Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann.
Niedersachsen hat ein hohes Potenzial an Innovationen! Foto Henning Scheffen
„Der Transfer von Forschung in die Praxis ist ein Kernziel der niedersächsischen Forschungspolitik. Die prämierten Projekte verdeutlichen einmal mehr, dass in Niedersachsen zukunftsweisende Lösungen entwickelt werden“, gratuliert Wissenschaftsminister Björn Thümler.
In der Kategorie „Vision“ gewinnt die MIP Technology GmbH aus Garbsen mit dem Projekt „Magnetic Information Plattform“ (MIP). Die magnetische Speichertechnik als Datenträger soll in das industrielle Umfeld integriert werden. Ziel: Automatisierung der Produktion, Produktverfolgung, Plagiatschutz, Intelligenz in Bauteilen und Produkten. Magnetic Information Platform ist eine alternative zu den RFID- und Visuellen-Systemen.
Mit dem Projekt „Entwicklung eines Covid-19 Heilmittels“ gewinnt in der Kategorie „Kooperation“ das Corona Antibody Team des Instituts für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik der Technischen Universität Braunschweig in Kooperation mit der YUMAB GmbH. In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum, dem Fraunhofer-Institut sowie zahlreichen Forschern und Institutionen aus Niedersachsen und ganz Deutschland haben sie ihr Projekt auf die Beine gestellt. Mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und in enger Absprache mit den Zulassungsbehörden wird die Entwicklung weiter vorangetrieben.
In der Kategorie „Wirtschaft“ gewinnt die Abcalis GmbH aus Braunschweig mit dem Projekt „Multiclonals – Komposition rekombinanter Antikörper als Ersatz von Tierblutprodukten“. Die Antikörper ersetzen aus tierischem Blut gewonnene Antikörper und machen diese somit überflüssig. Im Fall von SARS-CoV-2 arbeitet das Team mit Antikörpern zur direkten Erkennung der verschiedenen Coronavirusproteine. Diese werden bereits in diagnostischen Schnelltests eingesetzt und leisten so ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.
S. Lappe
Drei niedersächsische Unternehmen werden ausgezeichnet
Kennzeichnung „Wir sind dabei.“ für nachhaltige Betriebsführung
Den Unternehmen Büfa (Foto lks.), LifeStyle Frisurenmanufaktur (Foto Mitte) und Arthur Wulf Fasshandel (Foto r.) wurde die Kennzeichnung „Wir sind dabei“ der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit verliehen. Die Kennzeichnung würdigt besonderes Engagement in der betrieblichen Nachhaltigkeit.
Übergeben wurde der Preis von Frank Doods, Staatssekretär des niedersächsischen Umweltministeriums, und Yannick Heringhaus, Leiter der Geschäftsstelle der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit. Die ausgezeichneten Unternehmen setzten erfolgreich Maßnahmen zur nachhaltigen Betriebsführung um und nehmen so eine Vorbildfunktion ein.
Büfa aus Oldenburg erhält die Kennzeichnung für die Zertifizierungen seines Qualitätsmanagements und seines Umweltmanagementsystems. Im sozialen Bereich kann Büfa das Zertifikat „Demografiefest 4.0 – Sozialpartnerschaftlicher Betrieb“ vorweisen. Außerdem überzeugt es durch eine Betriebsvereinbarung für Mitarbeiter zur Unterstützung bei Pflegefällen in der Familie und eine überdurchschnittlich hohe Auszubildenden-Quote im Niedersachsenvergleich.
Der LifeStyle - Frisurenmanufaktur aus Uelzen wurde die Kennzeichnung für die erfolgreiche Durchführung des Nachhaltigkeits-Checks der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade verliehen. Die dabei entwickelte Nachhaltigkeitsstrategie wird bereits umgesetzt.
Das familiengeführte Unternehmen Arthur Wulf Fasshandel aus Buchholz in der Nordheide wird mit seiner Investition in eine Photovoltaikanlage besonders den ökonomischen und ökologischen Ansprüchen an Betriebsführung gerecht. Außerdem setzt sich der Betrieb mit einer überdurchschnittlich hohen Schwerbehindertenquote im Niedersachsenvergleich für das Thema Inklusion ein.
Das niedersächsische Umweltministerium gratuliert zur Kennzeichnung und freut sich über das außerordentliche Engagement der Betriebe.
MU/S. Lappe, HaWo/U.Micha, PreDiNo
Landespreis „Grüne Hausnummer“ 2020 vergeben
„Grüne Hausnummer“ für energieeffizientes Sanieren und Bauen
Vier vorbildlich sanierte Wohngebäude und zwei Neubauprojekte werden in diesem Jahr mit dem niedersächsischen „Landespreis Grüne Hausnummer 2020“ ausgezeichnet. Der Preis wird zum fünften Mal für energieeffizientes Sanieren und Bauen verliehen. Heute hat der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies die Preisträger*innen bekanntgegeben, die feierliche Preisverleihung wird im kommenden Jahr nachgeholt.
Der erste Preis in der Kategorie Sanierung geht an Swantje und Martin Theben aus Hitzacker, die das Gesindehaus einer alten Herrenmühle aus dem 18. Jahrhundert mit ökologischen und regionalen Baumaterialien saniert haben. Den zweiten Preis erhält Gerd Brummund aus Breese in der Marsch/Dannenberg für die Sanierung eines Zweifamilienhauses aus dem Jahr 1910 auf den für Altbauten sehr guten KfW-Effizienzhausstandard 55. Den dritten Platz hat die Jury zweimal vergeben: An Meike und Volker Gärtner für die aufwändige Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert in der Goslarer Altstadt und an die Wohnungseigentümergemeinschaft Bahnhofstraße 32 aus der Wedemark, die ihr 70er-Jahre Wohnhaus gemeinsam energetisch saniert hat.
Auch den Neubaupreis „Zukunftshaus“ teilen sich zwei Gebäude, die für unterschiedliche Aspekte zukunftsfähiger Neubauten exemplarisch sind. Familie Heinrich aus Lehrte hat ein Passivhaus mit hohem Effizienzstandard und nachhaltigen Dämmmaterialien errichtet und dabei auch auf weitere nachhaltige Elemente Wert gelegt. Der Neubau der Eheleute Markert aus Uelsen ist ein technisch innovatives KfW-Effizienzhaus 40 Plus. Das Haus eignet sich gut als Beispiel für andere Bauwillige.
Die feierliche Verleihung der Auszeichnungen durch Umweltminister Olaf Lies wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben und ist nun für das kommende Jahr geplant.
Die „Grüne Hausnummer“ ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihrer regionalen Partner. Sie zeichnet Hauseigentümer*innen aus, deren Neubau mindestens dem Standard „KfW-Effizienzhaus 55“ entspricht oder die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert haben. Erfolgreiche Bewerber erhalten eine hochwertige Grüne Hausnummer für die Hausfassade. Inzwischen gibt es die Auszeichnung in 21 Regionen Niedersachsens. Über 1.200 Hausnummern wurden bereits vergeben. Einmal jährlich wird an herausragende Projekte der „Landespreis Grüne Hausnummer“ verliehen. Aus den teilnehmenden Regionen werden Vorschläge eingereicht, die Auswahl trifft eine Fachjury.
Weiter Informationen zur Grünen Hausnummer unter klimaschutz-niedersachsen/gruenehausnummer
Stromspeicher nehmen im Energiesystem Schlüsselrolle ein
Bundesrat verabschiedet einstimmig Bundesratsinitiative aus Niedersachsen
Der Bundesrat hat einstimmig einer Bundesratsinitiative des Landes Niedersachsen zugestimmt, dass der Einsatz von Stromspeichern stärker gefördert wird. In seinem Beschluss fordert der Bundesrat die Bundesregierung auf, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Speichern zu verbessern und auf diese Weise sowohl den Bau neuer Speicher als auch die Weiterentwicklung bestehender Anlagen zu fördern. „Die große Zustimmung aus den anderen Bundesländern freut mich sehr“, so Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Olaf Lies. „Stromspeicher werden in unserem künftigen Energiesystem eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie Schwankungen von Erzeugung und Verbrauch flexibel ausgleichen können und somit ideale Voraussetzungen für immer größere Anteile von Erneuerbaren Energien schaffen.“
Stromspeicher sind ein wichtiger Baustein bei der Nutzung von Energie.
Auch soll die Vereinbarkeit von verschiedenen Nutzungsformen gefördert und neue Geschäftsmodelle für Speicherbetreiber ermöglicht werden. „Zentrales Ziel des heute gefassten Beschlusses ist, dass die Potenziale von Speichern künftig vielseitiger eingesetzt werden und somit auch zur gezielten Entlastung der Stromnetze sowie zur Stabilisierung des Gesamtsystems herangezogen werden“, so der Minister.
Er fordert die Bundesregierung und den Bundestag auf, die gesetzlichen Vorgaben für die Nutzung von Speichern so schnell wie möglich zu überarbeiten und dafür insbesondere auch bereits laufende oder in Kürze beginnende Gesetzgebungsverfahren zu nutzen, beispielsweise die anstehende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). „Das Thema darf nicht länger aufgeschoben werden“, so der Energie- und Umweltminister.
Die niedersächsische Bundesratsinitiative kann hier heruntergeladen werden.
Umspannwerk und 30 Kilometer Stromtrasse in Betrieb
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Erneuerbaren Energien
Energieminister Olaf Lies ist sehr froh über das jüngste Projekt des Netzbetreibers TenneT in Niedersachsen. Bei der feierlichen Inbetriebnahme des Umspannwerks Fedderwarden - verbunden mit einer neuen rund 30 Kilometer langen 380-kv-Stromtrasse von Wilhelmshaven nach Conneforde im Landkreis Ammerland - sprach der Umweltminister von einem „weiteren sehr wichtigen Schritt auf dem Weg in die Zukunft der Erneuerbaren Energien“ und von einer „großen Bedeutung für den gesamten europäischen Stromhandel“.
Diese Stromtrasse sichere nicht nur den Transport von umweltfreundlichem Strom von See zu den Abnehmern im Süden der Republik. Sondern damit würden auch die Voraussetzungen, um im Zuge die Produktion von Wasserstoff voranzutreiben. „Ausreichend erneuerbare Energie sind Voraussetzung für eine klimaneutrale Wirtschaft. Industrie folgt Energie und damit legen wir die Grundlage für Zukunftsinvestitionen wir z.B. der Stahlindustrie. Als niedersächsischer Energieminister setze ich mich intensiv dafür ein, dass alle Chancen genutzt werden, um die Rolle Niedersachsens als Energieland Nummer 1 in Deutschland zu stärken.“ so Lies.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo
Wirtschaftsminister Altmeier will Carta für das Klima
Weltweiter CO2-Ausstoß muss in zehn Jahren jährlich um 7,6 Prozent sinken.
Nicht nur Wirtschaftsminister Altmeier (CDU) auch Wissenschaftler wollen eine Carta für das Klima und drängen zur Eile: Der weltweite CO²-Ausstoß muss nach Berechnungen der Vereinigten Nationen in den kommenden zehn Jahren jährlich um 7,6 Prozent sinken.
Wenn das nicht passiert, so die UN-Forscher, wird Anfang der 2030er-Jahre eine CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 450 ppm (Teile auf eine Million) überschritten werden. Bei dieser Konzentration würden verschiedene Kipppunkte im Erdsystem ausgelöst werden – wie beispielsweise das Auftauen der methanhaltigen Permafrostböden in der Arktis. Das hätte dann zur Folge, dass sich die Erderwärmung verselbständigen würde. In diesem Fall hätte die Menschheit praktisch keine Chance mehr, die weitere Klimaerwärmung auszuhalten.
Ute Micha, Presse Dienst Nord/Sigrid Lappe, Hannover Woche
Organersatz aus dem Labor
Innovationswettbewerb: MHH erhält drei und die UMG zwei Millionen Euro
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) sind die Sieger im bundesweiten Innovationswettbewerb „Organersatz aus dem Labor“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Das Projekt „3D-Heart-2B“ der MHH erhält für den ersten Platz für drei Jahre eine Bundesförderung in Höhe von drei Millionen Euro.
Foto (c): MHH/REBIRTH/neuwaerts
Das Projekt „IndiHEART“ der UMG (Foto r.) ist zweiter Sieger und wird über drei Jahre mit zwei Millionen Euro unterstützt, teilte das Wissenschaftsministerium mit.
Die Forscher aus Hannover wollen ein Einkammer-Herz-Implant entwickeln, das Patienten helfen soll, denen erblich bedingt eine Herzkammer fehlt. Und in Göttingen geht es um die automatisierte Herstellung von menschlichem Herzmuskelgewebe für Patienten mit Herzmuskelschwäche. Die Knappheit von Spendenorganen sei ein großes gesellschaftliches Problem, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU).
Ute Micha, PreDiNord/Sigrid Lappe, HaWo
8 Mio. Euro für die Digitalisierung von Niedersachsens Hochschulen
Lehre und Forschung made in Niedersachsen soll zu einem Markenzeichen werden
Sofortprogramm für Digitalisierung von Lehr- und Prüfungsangeboten gestartet
Die Corona-Krise zwingt die Hochschulen dazu, die Digitalisierung ihrer Lehr- und Prüfungsangebote mit hohem Tempo voranzutreiben. Neben Einzelmaßnahmen, die ad hoc gefördert werden, wird es die langfristig angelegte Gesamtstrategie „Hochschule.digital Niedersachsen“ geben.
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung unterstützen diesen Innovationsschub kurzfristig mit acht Millionen Euro in zwei Phasen.
Die Hälfte der Fördersumme soll in Phase 1 umgehend an Hochschulen bewilligt werden, die leistungs- und zukunftsfähige digitale Lehrangebote neu oder weiter entwickeln möchten. Weitere 4 Mio. Euro stehen für Phase 2 bereit, um den gegenwärtigen Digitalisierungsdruck in eine langfristig angelegte Gesamtstrategie zu überführen. Dazu werden MWK und VolkswagenStiftung gemeinsam mit den Hochschulen in der Dachinitiative „Hochschule.digital Niedersachsen“ beraten, wie die neu geschaffenen digitalen Strukturen fest etabliert und konsequent weiterentwickelt werden können. Das gemeinsame Ziel ist es, das niedersächsische Hochschulsystem zu einem Treiber für die Digitalisierung von Studium, Lehre, Forschung und Selbstorganisation auszubauen – auch im Vergleich mit anderen Bundesländern.
„Mit dem Sofortprogramm unterstützen wir die niedersächsischen Hochschulen dabei, die Herausforderungen aus der aktuellen Corona-Situation zu bewältigen. Dies ist zugleich Teil einer langfristig angelegten Gesamtstrategie, den Hochschulstandort Niedersachsen im Bereich der digitalen Lehre nachhaltig zu stärken“, sagt der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler.
„Als private Wissenschaftsförderin steht die VolkswagenStiftung für Schnelligkeit, Flexibilität und höchste Qualität“, sagt Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. „Das Sofortprogramm soll dem digitalen Sommersemester an niedersächsischen Hochschulen weiteren Schub geben. Auf lange Sicht soll es die niedersächsischen Hochschulen dabei unterstützen, voneinander zu lernen und ihre Kräfte zu bündeln. Erstklassige Lehre und Forschung made in Niedersachsen soll zu einem Markenzeichen im digitalen Zeitalter werden.“
Weitere Informationen zum Niedersächsischen Vorab unter volkswagenstiftung/vorab.
MWK/Sigrid Lappe, HaWo/Ute Micha, PreDiNo
Schönstes Wildbienenfoto gekürt
BUND freut sich über große Resonanz auf Fotowettbewerb
Mal auf der Blüte sitzend, mal im Anflug auf ihr Nest – von Februar bis August haben über 185 Fotograf*innen knapp 900 Bilder von Wildbienen beim BUND-Fotowettbewerb „Wildbienen fliegen auf Niedersachsen 2020“ eingereicht. Am Ende setzte sich Peter Walter aus Bückeburg mit seinem Foto der Goldsaum-Kegelbiene durch.
„Ziel des Wettbewerbes war es, dass die Menschen in die Natur gehen, Wildbienen aufsuchen, diese fotografieren und so mehr über diese gefährdete Insektengruppe lernen. Wir brauchen mehr Artenkenner/innen, denn nur was man kennt, schützt man am Ende auch. Mit Hilfe des Projektes sind wir diesem Ziel einen Schritt näher gekommen“, freut sich Jakob Grabow-Klucken vom BUND Niedersachsen, der die Wildbienen-Projekte im Landesverband leitet.
Die Goldsaum-Kegelbiene fliegt auf die Blüte!
Dass sich einige Arten derzeit nach Norden ausbreiten, ist vermutlich Ursache des Klimawandels, denn Wildbienen bevorzugen ein trockenwarmes Klima. Trotz der Ausbreitung gelten in Niedersachsen weiterhin mehr als die Hälfte der 360 hier lebenden Wildbienenarten in ihrem Bestand gefährdet.
BUND/S. Lappe, HaWo/U. Micha, PreDiNo
Umweltministerium stellt zehn Millionen Euro für Naturschutz zur Verfügung
Fünf Millionen Euro sollen in Insektenschutz fließen
In Niedersachsen stellt das Umweltministerium fast zehn Millionen Euro für besseren Naturschutz zur Verfügung. Mit den Millionen Euro sollen unter anderem landwirtschaftliche Flächen gekauft und dadurch neue Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Insekten entwickelt beziehungsweise wiederhergestellt werden, teilte das Umweltressort mit. Davon sollen fünf Millionen Euro in den Insektenschutz fließen. Und für mehr Schutz müssten Biotope besser vernetzt und erhalten werden.
Bestäubung von Blüten. Foto S. Lappe
Ute Micha, Presse Dienst Nord/Sigrid Lappe, Hannover Woche
Wildkatze in der Nordheide nachgewiesen
BUND und NLWKN stellen neue Ergebnisse des Monitorings vor
Die neuesten Ergebnisse der fortlaufenden Wildkatzenerfassung von BUND und Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bestätigen, dass die Wildkatze in Niedersachsen immer weiter nach Norden vordringt. Unterstützt durch die Niedersächsischen Landesforsten, den Klosterforst und einige Naturschutzverbände untersuchten Naturschützer*innen auch in 2020 mit Hilfe von 84 Lockstöcken Waldbereiche in den Landkreisen Harburg, Celle und der Region Hannover. An 25 Lockstöcken fanden sie dabei Haarproben, die eindeutig von Wildkatzen stammen.
Wir haben erstmals eine männliche Wildkatze in der Nordheide nachgewiesen“, berichtet Andrea Krug, Wildkatzenexpertin des BUND Niedersachsen. Das sei der nördlichste Nachweis einer Wildkatze in Deutschland. Jetzt wollen sie ausreichend Versteckmöglichkeiten bieten, damit sich die Katzen dauerhaft hier ansiedeln können.
Auch im Landkreis Celle wurden mehrere Tiere gesichtet. „Zu erwarten ist, dass die Wildkatze bald in der gesamten Lüneburger Heide zu finden ist“, sagt Uwe Mestemacher von den Niedersächsischen Landesforsten (NLF). Damit die Wildkatze dauerhaft in Niedersachsen überleben kann, braucht sie große zusammenhängende Waldlebensräume.
Auch der Straßenverkehr ist immer noch ein zu großes Risiko, der BUND ruft deshalb dazu auf, auf Wildwarnschilder zu achten, Geschwindigkeitsbegrenzungen zu befolgen und den Straßenrand im Auge zu behalten.
Gesammelte Daten werden in einer bundesweiten Gendatenbank hinterlegt. Aber auch Lebendnachweise (z.B. Fotofallenbilder) oder Totfunde sollten gemeldet werden.
Informationen: bund-niedersachsen/wildkatze
Fragen zum Thema sowie Nachweismeldungen an: Andrea Krug, Projektleitung Rettungsnetz Wildkatze, BUND Landesverband Niedersachsen, Tel. (0511) 965 69 – 39, andrea.krug(at)nds.bund.net
Dr. Andreas Jacob, NLWKN Landesweiter Naturschutz/Artenschutz, Tel. (0511) 3034 3202, andreas.jacob(at)nlwkn-h.niedersachsen.de
Stiftungsprofessur für Radverkehrsmanagement
Mit der Förderung will das BMVI die Forschung zum Thema Radverkehr stärken
Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften hat den Zuschlag für eine vom Bund geförderte Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt Radverkehr erhalten. Mit der Förderung will das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Forschung zum Thema Radverkehr stärken und dem Radfahren als eigenständige Verkehrsart in Deutschland mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung verleihen.
Wissenschaftsminister Björn Thümler gratuliert der Hochschule: „Nachhaltige Mobilität spielt im Fahrradland Niedersachsen eine herausgehobene Rolle. Bei Themen der Mobilität oder etwa der Verkehrsplanung steht noch immer meist das Auto im Mittelpunkt. Es liegt auf der Hand, das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel deutlich stärker in den Fokus zu nehmen. Daher begrüße ich es sehr, dass die Ostfalia Hochschule für die Fakultät Verkehr-Sport Tourismus-Medien am Standort Salzgitter sehr erfolgreich eine eigene Professur für Radverkehrsthemen einwerben konnte und diese auch dauerhaft weiterführt. Das Thema Radverkehrsmanagement wird sicherlich viele junge Menschen dazu motivieren, ein zukunftsträchtiges Studium in diesem Bereich aufzunehmen.“
Auch Verkehrsminister Dr. Althusmann begrüßt die erfolgreiche Bewerbung der Ostfalia: „Wir wollen den Radverkehr stärken. Dazu gehören auch eine starke Wissensbasis und eine gute Forschung. Daher habe ich die Bewerbung der Ostfalia schon frühzeitig unterstützt – dass sie jetzt erfolgreich gewesen ist, freut mich besonders.“
Insgesamt haben sich sieben deutsche Hochschulen erfolgreich um die vom BMVI geförderte Stiftungsprofessur beworben. Sie erhalten hierfür Unterstützung in Höhe von bis 400.000 Euro pro Professur. Die Ostfalia will die Professur unter dem Titel „Radverkehrsmanagement“ an der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien am Standort Salzgitter einrichten.
MWK/PreDiNord/ HaWo
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Wie viele wildlebende Säugetiere gibt es in Europa?
Ein internationales Forscherteam möchte mit Hilfe von Bürger*innen erfassen, welche und wie viele wildlebende Säugetiere es in Europa gibt.
Luchse, Rehe, Wildschweine, Iltisse, Biber oder Mufflons – in Europa leben etwa 250 verschiedene Säugetierarten. Welche und wie viele in welchen Regionen leben, ist oftmals unbekannt.
Mit dem Kooperationsprojekt MammalNet möchten acht europäische Forschungsinstitutionen diese Lücke gemeinsam mit Hilfe von Bürger*innen schließen.
Sie sind aufgerufen, die Tiere, die sie auf Wanderungen oder beim Spaziergang sehen, über eine mobile App oder über zwei Internetseiten mitzuteilen: Die App iMammalia läuft auf Android und iOS und kann in den jeweiligen Stores heruntergeladen werden – und dann ab mit der Meldung!
Für die beiden Internetseiten mammalweb und agouti ist es erforderlich, sich zu registrieren. Sie richten sich eher an fortgeschrittene Naturbeobachter. So laden Forscher*innen auf agouti beispielsweise auch Bilder aus Fotofallen hoch. Nutzen kann die Plattformen aber trotzdem jeder.
Das Projekt läuft über zwei Jahre und startet zunächst in Deutschland, Spanien, Kroatien und Polen. Ab Mai 2020 soll es auf die übrigen Regionen Europas ausgeweitet werden.
Auf deutscher Seite leitet Dr. Oliver Keuling aus dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) das Projekt.
HaWo/ PreDiNord